Japan in Hamburg: Dieser Blog gibt nach und nach einen kompakten Überblick über das japanische Leben in Hamburg. Alles Wissenswerte, Sehenswerte und aktuelle Veranstaltungs-Hinweise zum Thema Japan in und um Hamburg.
Samstag, 20. Juni 2015
Zeitgenössische Kunst aus Japan in Halle (Saale)
Es ist nicht gerade um die Ecke... aber nachdem im vergangenen Jahr noch das Künstlerhaus Sootbörn und die Japanfreunde Hamburg allen Kunstinteressierten eine Gelegenheit gegeben haben, eine große Überblicksausstellung zeitgenössischer japanischer Kunst aus unserer Partnerstadt Osaka zu erleben, muss man in diesem Jahr leider etwas weiter fahren, um zeitgenössische Kunst aus Japan in einer großen Ausstellung zu erleben.
Dafür will das Museum Moritzburg in Halle aber auch Besonderes bieten:
Die Ausstellung bietet aktuelle Beiträge aus Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Videoarbeiten bis hin zu Grenzbereichen aus der angewandten Kunst oder der Manga-Kultur.
Die Ausstellung will mit "Logik und Emotion" zwei Gegensätze zusammenführen, die laut Veranstalter "im dialogischen Miteinander durchaus harmonieren können. Die Logik steht als das vernünftige Konzept am Anfang der künstlerischen Arbeit, deren Ende die emotionale Ansprache der Betrachter bildet."
Aufgrund seiner Bedeutung für die Entwicklung der Kunst Japans in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Künstler Koji Enokura (1942–1995) aus dem Umkreis der Mono-ha-Bewegung in die Ausstellung einbezogen. Diese Künstler sahen im Material die Basis des schöpferischen Prozesses. Yayoi Kusama (*1929) erlangte mit ihren von Punkten (Polka Dots) übersäten Installationen und Objekten internationale Berühmtheit. In die Arbeit „Love is calling“ sind bewegliche Skulpturen in einem durch Spiegel in die Unendlichkeit geweiteten Raum so angeordnet, dass sich der Besucher dazwischen frei bewegen kann. Die Künstlerin Noe Aoki (*1958) hat eigens für den Hof der Moritzburg die Installation „Underwater“ geschaffen, während der international renommierte Architekt Akihisa Hirata (*1971) ein Gebilde aus roten Plastikstrohhalmen als architektonisches Modell in den Westflügel einbaut. Der Fotograf Taiji Matsue (*1936) erzeugt Aufnahmen der Erdoberfläche, die sich zu strukturellen Bildern wandeln. Ryoji Ikeda (*1966) ist Komponist und bildender Künstler. In seiner Arbeit, die die Grenzen von Naturwissenschaften und Philosophie streift, spürt er der menschlichen Wahrnehmung nach. Masayasu Mitsuke (*1975) wiederum ist ein bedeutender Kutani-Künstler, einer traditionellen japanischen Keramikmalerei, wobei er durchgängig mit abstrakten Elementen arbeitet. Demgegenüber wählt Teppei Kaneuji (*1978) Alltagsgegenstände, die im Arbeitsprozess eine Verfremdung bzw. Metamorphose erfahren. Der Maler Hiroshi Sugito (*1970) hat für die Ausstellung eine Reihe von Gemälden zum Thema Regen geschaffen. Indem er das natürliche Ereignis in strukturelle Formen bringt, entstehen abstrakte, zum Teil geometrisch konnotierte Kompositionen. Selbstverständlich wird mit Yuichi Yokyama (*1967) auch ein Manga-Zeichner vorgestellt. Doch folgen seine Mangas keiner Handlung.
Weitere Informationen: http://stiftung-moritzburg.de/ausstellungen/sonderausstellungen/einzelansicht/?tx_ttnews[tt_news]=809&cHash=230328cb6b32c7b4270b959cdf91aeb6
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