Japan in Hamburg: Dieser Blog gibt nach und nach einen kompakten Überblick über das japanische Leben in Hamburg. Alles Wissenswerte, Sehenswerte und aktuelle Veranstaltungs-Hinweise zum Thema Japan in und um Hamburg.
Sonntag, 1. November 2015
Yuki Yamamoto in der Galerie Mikiko Sato
Am Freitag, den 13. November um 19 Uhr eröffnet in der Galerie Mikiko Sato nach drei Jahren die neue, zweite Ausstellung von Yuki Yamamoto in Hamburg unter dem Titel "Multifaceted Acts".
Und das darf das Publikum nach Angaben der Galerie erwarten:
"Auch seine neuen Gemälde bestechen durch ihre makellosen Oberflächen, ihre Schicht auf Schicht aufgetragenen Farblagen, die von Kreisen unterschiedlicher Größe und Farben durchdrungen sind. Sie überlappen sich, bilden Muster, fügen sich zu geometrischen Ordnungen, zerfallen in konzentrische Ringe, verdichten sich zu Punkten oder blähen sich zu rahmensprengenden Übergrößen auf. Yamamotos Bilder gleichen darin einer gesprächigen Philosophie des Kreises. Begrenzt, aber in sich endlos ist nicht nur der Kreis, sondern auch die Bilder, die immer nur den Ausschnitt eines unendlichen Kreis-Universums zu zeigen. Und dem Abstrakten verleihen sie konkrete Dimensionen: Als wären wir Menschen konfrontiert, deren zeitliche und räumliche Wirkungskreise sich überschneiden, miteinander in Schwingung geraten oder sich in kaum wahrnehmbare Punkte verwandeln."
Nach der Eröffnung werden die Arbeiten noch bis 17. Dezember zu sehen sein.
Öffnungszeiten gibt es hier: http://www.mikikosatogallery.com
Sonntag, 25. Oktober 2015
Für alle Shogi-Fans: Kyu-Cup in Hamburg am 07. November
Für alle Spieler und Liebhaber des japanischen Schach richtet die Spielgemeinschaft Hamburg von 1989 am 7. November von 9.30 Uhr bis 19 Uhr den "Kyu-Cup" 2015 aus.
Es handelt sich um ein offenes Turner, bei dem Geldpreise und Urkunden winken und das sich insbesondere für Nachwuchsspieler besonders gut eignet.
Die location dürfte ebenfalls Freude bereiten, auch denen, die nur zum Zuschauen kommen möchten: Das Chinesische Teehaus hinter dem Museum für Völkerkunde.
Wer jetzt neugierig geworden ist, der erfährt alle Einzelheiten hier:
http://www.shogideutschland.de/Turniere/HH_2015A.html
Donnerstag, 15. Oktober 2015
Zen als Weg aus der Depression?
Die Japanfreunde Hamburg freuen sich, in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Halstenbek folgenden Vortrag anbieten zu dürfen:
"Zen als Weg aus der Depression?"
am Montag, den 02. November 2015
von 19.30 - 21.00 Uhr
Volkshochschule Halstenbek
Schulstraße 9
25469 Halstenbek
Worum geht es?
Der Vortrag von Dr. Thomas Tabbert stellt den Ansatz des Zen-Buddhisten und Psychotherapeuten Philip Martin vor, der mit seinem "Zen-Weg aus der Depression" Hilfe zur Selbsthilfe leisten möchte. Nach einem Überblick über Martins Vorgehensweise wird nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu anderen bewährten Ansätzen aus der Selbsthilfe bei Depressionen geforscht und schließlich einige zentrale Kritierien aufgezeigt, wann statt Selbsthilfe professionelle ärztliche Hilfe angezeigt ist.
Eintritt: 10.- Euro
Anfahrt und Buchung: http://www.vhs-halstenbek.de/suche/kursdetails.html/I/16998-1335-JA1201/zen-als-weg-aus-der-depression
Mittwoch, 7. Oktober 2015
Nicht verpassen: Salon 7
Am Freitag, den 30. Oktober findet in der Wandsbeker Königstraße 7 ab 20 Uhr der "Salon 7" statt.
Geboten werden Performance, Musik, Kunst und Tanz in einem mit Asana Fujikawa (Kunst), Naoko Hardenack (Tanz) und Musik mit dem DuoPlusOne, diesmal am Akkordeon begleitet von Jurij Kandelja.
25 Besucher dürfen dieses besondere Erlebnis gegen eine Spende von nur 10 Euro genießen.
Also schnell reservieren unter Tel. 040 - 239 457 64 oder unter www.gesangsstudio-wandsbek.de.
Wir wünschen viel Freude!
Donnerstag, 1. Oktober 2015
Zen als Weg aus der Depression?
Die Japanfreunde Hamburg freuen sich, in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Halstenbek folgenden Vortrag anbieten zu dürfen:
"Zen als Weg aus der Depression?"
am Montag, den 02. November 2015
von 19.30 - 21.00 Uhr
Volkshochschule Halstenbek
Schulstraße 9
25469 Halstenbek
Worum geht es?
Der Vortrag von Dr. Thomas Tabbert stellt den Ansatz des Zen-Buddhisten und Psychotherapeuten Philip Martin vor, der mit seinem "Zen-Weg aus der Depression" Hilfe zur Selbsthilfe leisten möchte. Nach einem Überblick über Martins Vorgehensweise wird nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu anderen bewährten Ansätzen aus der Selbsthilfe bei Depressionen geforscht und schließlich einige zentrale Kritierien aufgezeigt, wann statt Selbsthilfe professionelle ärztliche Hilfe angezeigt ist.
Eintritt: 10.- Euro
Anfahrt und Buchung: http://www.vhs-halstenbek.de/suche/kursdetails.html/I/16998-1335-JA1201/zen-als-weg-aus-der-depression
Freitag, 25. September 2015
Japanisches Schulfest 2015
Am Sonntag, den 27. September findet von 13-15.30 in der Japanischen Schule in Halstenbek das Schulfest mit Origami, Kalligraphie, japanischen Leckereien, Flohmarkt, Spielen, japanischer Trommelgruppe und vielem mehr statt. Also nichts wie hin...
in die
Dockenhuder Chausee 77-79
in
25469 Halstenbek.
in die
Dockenhuder Chausee 77-79
in
25469 Halstenbek.
Mittwoch, 16. September 2015
Wie Japan nach Hamburg kam...
Die Japanfreunde Hamburg freuen sich, in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Halstenbek folgenden Vortrag anbieten zu dürfen:
"Wie Japan nach Hamburg kam"
am Montag, den 28. September 2015
von 19.30 - 21.00 Uhr
Volkshochschule Halstenbek
Schulstraße 9
25469 Halstenbek
Worum geht es?
Anfahrt und Buchung: http://www.vhs-halstenbek.de/suche/kursdetails.html/I/16998-1335-JA1402/wie-japan-nach-hamburg-kam
Wir wünschen viel Freude!
Dienstag, 15. September 2015
Ryuichi Ohira in der Galerie Vera Munro
Am 22. September eröffnet in der Galerie Vera Munro die neue Ausstellung mit Arbeiten von Ryuichi Ohira.
Weitere Informationen gibt es hier: http://www.veramunro.com
Dienstag, 8. September 2015
Ausstellung mit Hirofumi Fujiwara
Hirofumi Fujiwara wurde 1984 in Hiroshima geboren und ist Schüler von Stephan Balkenhol. Er gilt als vielversprechendes neues Talent, seine Arbeiten wurden bereits mehrfach international gezeigt und sind in diversen Sammlungen vertreten. Die Galerie Evelyn Drewes gibt allen interessierten Hamburgern nun Gelegenheit, in die Welt dieses Künstlers einzutauchen. Und das meint die Galerie:
"Beim Beobachten dieser facettenreichen Persönlichkeiten geht es ihm weniger um das konkrete Einprägen und die akkurate Reproduktion optischer Merkmale. Der Künstler ist vielmehr auf der Suche nach unterschiedlichen Typen, Charakteren und Persönlichkeitsmerkmalen, die jeden Menschen individuell auszeichnen und welche wiederum aus verschiedenen Perspektiven vielfältig rezipiert und wahrgenommen werden. Jede der naturalistischen Skulpturen aus Ton und Kunststoff stellt eine individuelle Persönlichkeit dar, unterscheidet sich in kleinen Details von den Anderen und ist demnach in zweifacher Hinsicht ein Unikat.
Genau wie beim Menschen selbst sollen auch die Figuren in einem gewissen Maß unergründlich bleiben. Das Vielschichtige und Geheimnisvolle einer jeden Persönlichkeit ist es, was Hirofumi Fujiwara beim Arbeiten mit der Figur Mensch fasziniert. Jeder Betrachter wird in den Skulpturen eine andere Gestalt erkennen, Geschichten konstruieren und Deutungen vornehmen. Dabei thematisiert der Künstler das Mit- und Gegeneinander von inneren und äußeren Qualitäten des Menschen. Auch wenn das Innere einer starren, leblosen Figur unergründlich scheint, ist es umso spannender das Äußere der Skulptur zu einer Geschichte zu entwickeln und das vollkommen unabhängig und losgelöst von den Gedanken des Künstlers."
Die Eröffnung findet am Freitag, den 11. September ab 18 Uhr statt. Die Arbeiten sind danach noch bis zum 14. Oktober zu sehen.
Evelyn Drewes | Galerie
Adresse:
Burchardstr. 14 (gegenüber Chilehaus)
20095
Hamburg
Telefon:
0151-11536222Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18h und nach Vereinbarung
www.evelyndrewes.de
Sonntag, 6. September 2015
Dokumentarfilm Ottensen-Mukojima-Hirano
Gerne möchten wir euch auf folgende Film-Vorführung hinweisen:
Sonntag 13.9. 2015
Morgenmatinee um 11 Uhr
OTTENSEN-MUKOJIMA-HIRANO
im Rahmen des Japanisch-Deutschen Stadtteildialogs
Dokumentarfilm 80 Min. von Brigitte Krause, Neubearbeitung 2015
im Lichtmess – Kino
Gausstr. 25, (fußläufig Altonaer Bahnhof)
Stadtplaner und Künstler aus Ottensen setzen sich seit vielen Jahren mit zwei japanischen Stadtteilen (Mukojima/Tokio, Hirano/Osaka) auseinander. Der Film präsentiert eine spannende Einsicht in das Anders-sein und die Gemeinsamkeiten unserer Kulturen.
Weitere Informationen: http://brigittekrause.agdok.de
Freitag, 4. September 2015
Ausstellung von Nobuyuki Osaki
Am Freitag, den 11. September eröffnet die Ausstellung „Hamburg on Hamburg" mit neuen Bildern von Nobuyuki Osaki. Wie in seinen früheren Werkgruppen spielt auch hier das Moment der Erinnerung die entscheidenden Rolle. Diesmal aber steht nicht der Mensch und sein Porträt im Vordergrund. Diesmal dominiert die Stadt als durchgehendes Thema, als Ort und Gedächtnis, dessen Erinnerungen ebenso wie die menschlichen die Vergangenheit zunehmend zur Fiktion verklären.
Seit dem Tsunami 2011 in Japan und seinen verheerenden Folgen denkt Osaki verstärkt über dieses unausweichliche Moment des Verschwindens der Zeit, über die, wie er sie nennt „Realität der Ungewissheit“ nach. Mit der Ausstellung „Hamburg on Hamburg" bezieht sich Osaki ganz explizit auf eine einzige Stadt. Mehrfach besuchte der Künstler zwischen 2011 und 2014 die Hansestadt, in der er alltägliche Orte, mit Graffiti beschriebene Wände und Mauern erkundete. Aufnahmen von ihnen bilden jetzt die Grundlage seiner aktuellen Installationen und Bilder, in der die Stadt und seine in ihr eingeschriebenen Erinnerungen regelrecht zerfliessen.
Weitere Informationen: www.mikikosatogallery.com
Samstag, 29. August 2015
Vortrag über Atombombenabwürfe auf Japan
Sehr gerne möchten wir euch auf folgende Veranstaltung des Deutsch-Japanischen Forums Elbe hinweisen. Aufgrund begrenzter Kapazität bei Interesse bitte bis 30.08. per e-mail anmelden:
Atombombenabwürfe auf Japan – Warum? Zum 70. Gedenkjahr
Vortrag mit Dr. Kenji Kamino, Hannover
mit anschliessender Diskussion, Pflaumenwein und Tee
Freitag, 4. 9. 2015, ab 18.00 Uhr
im Clubraum DJFE e. V, Baumweg 15, hinteres Haus, 22589 Hamburg, 1. Stock
Eintritt frei, Spenden werden gern angenommen
Im Juli 1945 entwickelten die USA die Atombomben, die drei Wochen später auf Japan abgeworfen wurden und verheerende Schäden verursachten. Der 34. US-Präsident Eisenhower kommentierte 1963 den Einsatz der beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki: „Es war nicht nötig, dieses furchtbare Ding auf sie abzuwerfen.“ Der im Pazifikraum verantwortliche Mann, General Douglas MacArthur, sagte nach dem Krieg wiederholt, dass die Atombombe nicht erforderlich gewesen sei. Heute sind auch zahlreiche US-Historiker der gleichen Meinung. Wenn es so ist, warum setzten die USA die nukleare Waffe für den Pazifikkrieg ein?
Die US-Regierung gibt vier Beweisgründe dafür an: 1. Beschleunigung der Kapitulation von Japan, 2. Bestrafung der japanischen Ablehnung der Potsdamer Erklärung, 3. Zerstörung der berühmten Militärhafenstädte und 4. Vergeltung der langjährigen Verbrechen Japans in Asien. Was sagt das amerikanische Volk dazu? Wie wird die Angelegenheit in der Schule gelehrt? Im Vortrag wird die Glaubwürdigkeit der vier angegebenen Beweisgründe geprüft. Darüber hinaus werden die drei wissenschaftlich plausiblen Gründe dafür sowie eine mögliche Rolle des antiasiatischen Rassismus diskutiert.
Die Atombombenabwürfe waren dem Sinne nach deutliche Kriegsverbrechen, da sie Zivilisten wahllos töteten. Aber das japanische Volk hegt keinen Groll gegen die USA. Das, was die Japaner machen, ist lediglich, sich selbst die Schuld aufzudrängen, Kraniche zu falten und um Frieden zu beten. Warum ist es so? Ist es wirklich so richtig? Die Japaner müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Art, wie sie mit den Schicksalen von Hiroshima und Nagasaki umgehen, entscheidend für die Zukunft sein mag.
Atombombenabwürfe auf Japan – Warum? Zum 70. Gedenkjahr
Vortrag mit Dr. Kenji Kamino, Hannover
mit anschliessender Diskussion, Pflaumenwein und Tee
Freitag, 4. 9. 2015, ab 18.00 Uhr
im Clubraum DJFE e. V, Baumweg 15, hinteres Haus, 22589 Hamburg, 1. Stock
Eintritt frei, Spenden werden gern angenommen
Im Juli 1945 entwickelten die USA die Atombomben, die drei Wochen später auf Japan abgeworfen wurden und verheerende Schäden verursachten. Der 34. US-Präsident Eisenhower kommentierte 1963 den Einsatz der beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki: „Es war nicht nötig, dieses furchtbare Ding auf sie abzuwerfen.“ Der im Pazifikraum verantwortliche Mann, General Douglas MacArthur, sagte nach dem Krieg wiederholt, dass die Atombombe nicht erforderlich gewesen sei. Heute sind auch zahlreiche US-Historiker der gleichen Meinung. Wenn es so ist, warum setzten die USA die nukleare Waffe für den Pazifikkrieg ein?
Die US-Regierung gibt vier Beweisgründe dafür an: 1. Beschleunigung der Kapitulation von Japan, 2. Bestrafung der japanischen Ablehnung der Potsdamer Erklärung, 3. Zerstörung der berühmten Militärhafenstädte und 4. Vergeltung der langjährigen Verbrechen Japans in Asien. Was sagt das amerikanische Volk dazu? Wie wird die Angelegenheit in der Schule gelehrt? Im Vortrag wird die Glaubwürdigkeit der vier angegebenen Beweisgründe geprüft. Darüber hinaus werden die drei wissenschaftlich plausiblen Gründe dafür sowie eine mögliche Rolle des antiasiatischen Rassismus diskutiert.
Die Atombombenabwürfe waren dem Sinne nach deutliche Kriegsverbrechen, da sie Zivilisten wahllos töteten. Aber das japanische Volk hegt keinen Groll gegen die USA. Das, was die Japaner machen, ist lediglich, sich selbst die Schuld aufzudrängen, Kraniche zu falten und um Frieden zu beten. Warum ist es so? Ist es wirklich so richtig? Die Japaner müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Art, wie sie mit den Schicksalen von Hiroshima und Nagasaki umgehen, entscheidend für die Zukunft sein mag.
Freitag, 21. August 2015
Hamburgs spannendstes Kunst-Event vom 28.-30. August
Unter Beteiligung eines unserer Mitglieder findet vom Freitag, den 28. bis zum Sonntag, den 30. August eines der spannendsten und beglückendsten Hamburger Kunst-Events statt.
Unter dem Motto "Tatort" findet zum 20. Mal in privaten Wohnungen, Balkonen, Kellern, Gärten und überall verteilt in der Kottwitzstraße (Hoheluft) eine Ausstellung der Sonderklasse statt.
Zu sehen und zu hören gibt es Performance, Konzerte, Krimi-Lesungen, Fotografien, Skulpturen, Objekte, Videos und und und...
Nebenbei lässt sich auch prima bei Gaumenfreuden chillen und die Jüngsten können selbst künstlerisch aktiv werden.
Zuschauer sollten nicht versäumen, sich ein Fahndungsfoto machen zu lassen und die Beruhigungstropfen nicht vergessen, wenn die Geschichte des berüchtigten Hamburger Massenmörders Fritz Honka zur Aufführung kommt.
Also, lasst euch diese Gelegenheit nicht entgehen!
Mehr Informationen gibt es hier: http://www.kottwitzkeller.de/
Donnerstag, 20. August 2015
"Cloudscapes" von Tetsuo Kondo im ZKM Karlsruhe
Diese Ausstellung des japanischen Architekten Tetsuo Kondo ist der Hammer! Die Fahrt nach Karlsruhe lohnt sich in jedem Fall, das muss jeder echte Freund zeitgenössischer japanischer Kunst erlebt haben.
Hier die Informationen des Veranstalters, des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe:
"Eine Wolke im ZKM! In den Lichthöfen 8 + 9 des ZKM wird für die BesucherInnen eine reale Wolke erfahrbar gemacht, die nicht nur statisch im Raum schwebt, sondern sich durch die Lichthöfe bewegt. Die BesucherInnen haben die Möglichkeit, über einen Steg durch die verschiedenen Luftschichten der Wolke zu wandern und diese so aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen.
Das ZKM hat die Stuttgarter Energietechnik GmbH Transsolar eingeladen, gemeinsam mit dem japanischen Architekten Tetsuo Kondo die klimatischen Bedingungen für eine Wolkenbildung im Museum als Sinnbild für die Exo-Evolution und die digitale Werkzeugkultur von der Natur zu adoptieren. Nachdem Wolken bisher in der traditionellen Kunst nur dargestellt wurden, können sie in der aktuellen Kunst hergestellt werden. Nachdem sich Wolken in der Vergangenheit ähnlich wie die Sonne außerhalb der menschlichen und irdischen Sphäre befanden, gelingt es Menschen nun erstmals, Wolken in irdische Behausungen einzusperren. […]
Eine von Menschenhand gemachte Wolke ist Teil der Entwicklung der modernen Kunst, die alles, was bisher Repräsentation war, durch Realität ersetzt: Gebirgsgemälde mit Wasserfällen durch reale Wasserfälle, Landschaften durch Land Art, Stillleben durch Objektkunst, Porträts durch Body Art, schließlich wird sogar der reale Zuschauer zum Teil des Kunstwerks. Die Substitution von gemalten Wolken durch reale Wolken im Museum, nach den Gesetzen der Natur von Menschen technisch hergestellt, bedeutet aber vor allem, dass der Mensch die Natur erzeugen, steuern und kontrollieren kann. Die Konturen der Exo-Evolution werden sichtbar. Damit ist unübersehbar geworden, dass sich die Beziehung des Menschen zur Natur in den vergangenen 200 Jahren radikal verändert hat. Bis 1800 hat sich der Mensch an die natürliche Umwelt, die äußere Umgebung, angepasst. Heute schaffen wir eine menschliche Umwelt, eine technische Zivilisation, in die wir die Natur, die natürliche Welt, einpassen und einbetten. Wir sind nicht mehr von Natur umgeben, wir umgeben die Natur. Der Mensch wird zur dominanten Macht der Erde. Damit wird das Zeitalter des Anthropozäns eingeleitet."
Die Aussage der Veranstalter, "dass der Mensch die Natur erzeugen, steuern und kontrollieren kann" mag in den Ohren von allen, die Angehörige bei einer Naturkatastrophe verloren haben, wie Hohn klingen - die Ausstellung ist dennoch mehr als ein außergewöhnliches Erlebnis. Also lasst es euch durch das Pathos der Kuratoren nicht madig machen: Please enjoy!
Sonntag, 16. August 2015
Taiko-Konzert mit Yamato in Hamburg
Sie sind laut, sie sind virtuos und sie sind wieder zurück - und hauen ordentlich auf die Taiko:
Vom 25 - 30. August wird Japans berühmtestes Taiko-Ensemble erneut Hamburg mit ihren Trommeln zum Beben bringen.
Tickets ab 30 Euro gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Also, haut rein!
Montag, 10. August 2015
Vorgestellt: Das Hansa Dojo
Von Tim Komischke erreichte uns folgendes Portrait des Hansa-Dojos (herzlichen Dank!), das die Herzen aller Schwertkampf-Fans sicherlich höher schlagen lassen wird:
"Das Hansa Dojo ist der einzige Trainingsort in Hamburg,
in dem ausschließlich japanische Schwertkampfkunst in der Form des Iaido gelehrt wird.
Interessenten haben die Möglichkeit das Hansa Dojo und Iaido, im Rahmen einer vierwöchigen Probetrainings, unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers kostenlos kennen zu lernen. Wir trainieren montags, mittwochs und freitags von 19.00 bis 21.00 Uhr. Schwertkampfkunst-Interessierte, Neugierige und Zuschauer sind bei uns jederzeit herzlich willkommen!
Beim Training nehmen wir die Herausforderung an, unsere persönlichen Grenzen zu erkennen und zu überwinden. Wir lernen, im entscheidenden Moment – auch im Alltag – sicher und selbstbewusst zu handeln.
Iaido ist die Ausbildung von Körper und Geist durch das Schwert. Entstanden aus den Kampftechniken der Samurai, wird Iaido heute praktiziert, um Konzentrationsfähigkeit, Achtsamkeit und Ausgeglichenheit zu entwickeln. Mit der Zeit werden eine Verbesserung der körperlichen Ausdauer, geistigen Willenskraft und seelischen Gelassenheit erreicht. Anfänger erlernen zuerst die Grundtechniken des Iaido mit einem Holzschwert. Fortgeschrittene üben verfeinerte Techniken und komplexe Bewegungsabläufe mit einem stumpfen Metallschwert, sehr erfahrene Iaidoka sogar mit einem scharfen original japanischen Samuraischwert.
Auch Lehrgänge am Wochenende bieten uns einen willkommenen Ausgleich zum Alltag. Wir können dort ganz besonders intensiv in die Übungen eintauchen, um die Harmonisierung des inneren Gleichgewichts voran zu bringen und einzigartige Momente der Klarheit zu erleben.
Um nicht in einer Turnhalle ohne Atmosphäre üben zu müssen, haben wir in einer ehemaligen Gewerbehalle unser schönes Trainingszentrum, das Hansa Dojo, liebevoll aufgebaut und authentisch japanisch eingerichtet. Das Hansa Dojo hat einen schwingenden Vollholzboden und eine einzigartige Atmosphäre. Es ist damit für Iaido ideal geeignet . Auch sitzen wir hier gerne und oft nach den sportlichen Herausforderungen noch in heiterer Runde zusammen.
Iaido wird im Gegensatz zu anderen Kampfkünsten selten mit einem realen Gegner geübt. Der Übende kämpft meist mit sich selbst, stets mit dem Ziel vor Augen, seine persönlichen Grenzen auszuweiten und sich von inneren Hindernissen zu befreien. Lohn der Schwertarbeit ist eine gefestigte und souveräne Persönlichkeit.
Die Schwertkampfschule, die in unserem Dojo unterrichtet wird, heißt Muso Shinden Ryu. Rund 60 festgelegte Bewegungsabläufe, Katas genannt, dienen als Weg zur Meisterschaft."
Webseite des Hansa Dojo:
http://www.Hansa-Dojo.de/
Hansa-Dojo auf Facebook:
https://www.facebook.com/HansaDojo
Dienstag, 4. August 2015
O-Bon-Friedensfest am 15. August
Endlich mal wieder ein neuer Versuch: Es ist schon fast zehn Jahre her, dass wir in Hamburg ein O-Bon-Fest feiern konnten, seitdem hat sich aufgrund diverser Probleme und Meinungsverschiedenheiten leider nichts mehr getan.
Nun startet das neugegründete Deutsch-Japanische Forum Elbe zusammen mit den Organisatoren des Japan-Filmfests einen neuen Anlauf in Gestalt einer gleichzeitigen Friedensfeier verbunden mit einem O-Bon-Fest. Seit Ende des zweiten Weltkrieges werden die Feiern zum Gedenken der Ahnen in Japan vielerorts mit einer Friedensfeier verbunden - so nun auch in Hamburg.
Also feste die Daumen drücken, damit das Wetter mitspielt, denn los geht es am 15. August von 11.45 Uhr bis 14.30 Uhr in Planten un Blomen rund um das japanische Teehaus. Nach einem vereinsinternen Teil wird es ab 11.40 Uhr folgendes - kostenlose - Programm für alle Interessierten geben:
11.40 Uhr bis 12.00 Uhr:
Zunächst eine Gedenkminute an die Verstorbenen begleitet am Klavier von Rikako Oka sowie danach Ryuichi R. Suzuki am Violoncello, gefolgt vom Naruto Chor der DJG Lüneburg unter Kanae Abe.
12.00 Uhr bis 13.40 Uhr:
Taiko und Vorführungen von verschiedenen japanischen Kampfkunstarten (Kyudo, Aikido, Kendo, Iaido, Karate, Ryukyu Kobjutsu)
13.40 Uhr bis 14.30 Uhr ( Musik bis 14 Uhr):
Lampionschiffchen ins Wasser lassen mit musikalicher Begleitung mit Grusswort von Kanae Abe aus Fukushima sowie dem "Strandlied" (Hamabe no Uta) sowie dem Lied "Tausend Winde" (Sen no Kaze)
gleichzeitig im und um das japanische Teehaus:
- Lesung der Japanfreunde Hamburg
- Shogi
- Origami
- Kalligraphie
- Übergabe der Friedenskraniche an den Besucher
- Basteln vonLampionschiffchen Basteln
Für das leibliche Wohl wird mit Sushi, Yakitori und Getränken gesorgt.
Wir wünschen viel Freude!
Nun startet das neugegründete Deutsch-Japanische Forum Elbe zusammen mit den Organisatoren des Japan-Filmfests einen neuen Anlauf in Gestalt einer gleichzeitigen Friedensfeier verbunden mit einem O-Bon-Fest. Seit Ende des zweiten Weltkrieges werden die Feiern zum Gedenken der Ahnen in Japan vielerorts mit einer Friedensfeier verbunden - so nun auch in Hamburg.
Also feste die Daumen drücken, damit das Wetter mitspielt, denn los geht es am 15. August von 11.45 Uhr bis 14.30 Uhr in Planten un Blomen rund um das japanische Teehaus. Nach einem vereinsinternen Teil wird es ab 11.40 Uhr folgendes - kostenlose - Programm für alle Interessierten geben:
11.40 Uhr bis 12.00 Uhr:
Zunächst eine Gedenkminute an die Verstorbenen begleitet am Klavier von Rikako Oka sowie danach Ryuichi R. Suzuki am Violoncello, gefolgt vom Naruto Chor der DJG Lüneburg unter Kanae Abe.
12.00 Uhr bis 13.40 Uhr:
Taiko und Vorführungen von verschiedenen japanischen Kampfkunstarten (Kyudo, Aikido, Kendo, Iaido, Karate, Ryukyu Kobjutsu)
13.40 Uhr bis 14.30 Uhr ( Musik bis 14 Uhr):
Lampionschiffchen ins Wasser lassen mit musikalicher Begleitung mit Grusswort von Kanae Abe aus Fukushima sowie dem "Strandlied" (Hamabe no Uta) sowie dem Lied "Tausend Winde" (Sen no Kaze)
gleichzeitig im und um das japanische Teehaus:
- Lesung der Japanfreunde Hamburg
- Shogi
- Origami
- Kalligraphie
- Übergabe der Friedenskraniche an den Besucher
- Basteln vonLampionschiffchen Basteln
Für das leibliche Wohl wird mit Sushi, Yakitori und Getränken gesorgt.
Wir wünschen viel Freude!
Sonntag, 2. August 2015
Buchempfehlung „Japanisch 2.0“
Heute möchten wir ein besonders Buch für alle Japanisch-Lernenden empfehlen. Wer „normal“ Japanisch lernt, muss sich im Studium viel mit sehr altem Japanisch befassen und was er über das Japan der Gegenwart mitbekommt, ist auch selten wirklich „frisch“.
Und wer sich bereits länger als zwanzig Jahre mit der Entwicklung des Internet beschäftigt, hätte wohl eher auf echte virtual reality in unseren Wohnräumen getippt als auf den gigantischen Erfolg von technisch unkomplizierten „Getratsche“ in sozialen Netzwerken.
Aber durch den Erfolg der sozialen Netzwerke hat sich auch für Japanisch-Lernende viel verändert. „Japanisch 2.0“ möchten wir deshalb empfehlen, weil es nicht nur diese sprachlichen Veränderungen - gerade in der universitätsfernen Umgangssprache - aufzeigt und Lernenden der Sprache einen sicheren sprachlichen Einstieg in die sprachlichen Gepflogenheiten der sozialen Netzwerke gibt, sondern mehr noch, weil die Auswahl der Themen vorbildlich ist. Allerdings sollten Lernende bereits erweiterte Grundkenntnisse mitbringen, sonst fangen sie vielleicht mit den Texten nicht so viel an.
Das Buch erschien bereits 2012 und behandelt nicht nur die Reaktor-Katastrophe von Fukushima, sonder auch Uni-Aufnahmeprüfungen, ein Manga-Studium an der Uni, das Thema „Kawai“, Partnersuche und viele andere Themen des alltäglichen Lebens, die auf jeden Fall sehr interessant sein müssten. Dankenswerterweise kommen auch sozialkritische Themen zur Sprache und damit auch die „Schattenseite“ des Landes der aufgehenden Sonne, wie zum Beispiel das Schicksal der obdachlosen Tagelöhner, die aus Armut in Internetcafés und Fast-Food-Restaurants übernachten müssen. Also gerade für Neueinsteiger in das Thema Japan ein Sprachführer, der sich bemüht, einen realistischen Eindruck Japans zu vermitteln, eben nicht nur Manga und Kawai.
Besonders Lerner-freundlich ist dabei das Layout, das gut leserlich den deutschen und japanischen Text direkt gegenüber stellt und so den Überblick sehr erleichtert. Schwierige Begriffe werden farblich abgehoben in Randanmerkungen erklärt, was ebenfalls sehr hilfreich ist.
Also, los geht‘s...
Christine Liew
Japanisch 2.0
Eine Lesetour durch Social Media und andere Welten
Hamburg 2012
Sonntag, 12. Juli 2015
Neuer Film über den Atombombenabwurf auf Nagasaki
Der bekannte Hamburger Journalist Klaus Scherer, der lange Jahre für die ARD in Tokio gearbeitet hat, nimmt sich in seiner neuesten Arbeit bestehend aus Film und Buch einem kontroversen Thema an und nennt es:
"Nagasaki - Der Mythos der entscheidenden Bombe
Amerikas verklärtes Kriegsverbrechen - warum die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki den Krieg nicht beendeten.
Im August 1945 detonierten über Hiroshima und Nagasaki die beiden einzigen Atombomben der Kriegsgeschichte. Die erste, so hieß es damals, habe Japan beeindruckt, doch erst die zweite ließ es kapitulieren. Beide Bomben seien nötig gewesen, um den Zweiten Weltkrieg zu beenden. Doch waren sie wirklich entscheidend? Klaus Scherers Zweifel an dieser Darstellung begannen mit der Frage nach dem Sinn des Massakers von Nagasaki. Gestützt auf neue historische Forschung, Filmdokumente und ergreifende Interviews mit Zeitzeugen zeichnet er ein anderes Bild: das eines kalkulierten, vermeidbaren Verbrechens. Von Beginn an ging es darum, die Bomben zu testen. Japan, militärisch längst geschlagen, lieferte dazu die Gelegenheit."
Mehr Informationen auf:
http://www.klausscherer.com/index.php?page=buecher
"Nagasaki - Der Mythos der entscheidenden Bombe
Amerikas verklärtes Kriegsverbrechen - warum die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki den Krieg nicht beendeten.
Im August 1945 detonierten über Hiroshima und Nagasaki die beiden einzigen Atombomben der Kriegsgeschichte. Die erste, so hieß es damals, habe Japan beeindruckt, doch erst die zweite ließ es kapitulieren. Beide Bomben seien nötig gewesen, um den Zweiten Weltkrieg zu beenden. Doch waren sie wirklich entscheidend? Klaus Scherers Zweifel an dieser Darstellung begannen mit der Frage nach dem Sinn des Massakers von Nagasaki. Gestützt auf neue historische Forschung, Filmdokumente und ergreifende Interviews mit Zeitzeugen zeichnet er ein anderes Bild: das eines kalkulierten, vermeidbaren Verbrechens. Von Beginn an ging es darum, die Bomben zu testen. Japan, militärisch längst geschlagen, lieferte dazu die Gelegenheit."
Mehr Informationen auf:
http://www.klausscherer.com/index.php?page=buecher
Sonntag, 5. Juli 2015
Buchempfehlung: „Japonisme“ von Lionel Lambourne
Wer Japan-Fan ist oder Land, Kultur und Leute liebt, der wird sicherlich auch an den Spuren zu erkennen sein, die Japan in seinem Leben hinterlässt: Beim Essen, Kleidung, in Form von besonderen Interessen für japanische Filme, Manga, Kampfkünste, Musik, Literatur, Kunst, vielleicht sogar hin bis zur Ausübung einer ursprünglich japanischen Religion. In diesem Sinne sind sicherlich viele Leser dieser web site mehr oder weniger Japonisten.
Für alle Japonisten möchten wir daher ein englischsprachiges Buch empfehlen, das von den Anfängen des Einflusses japanischer Kultur auf „den Westen“ bis zu Anfang der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts einen vorbildlichen Überblick gibt und sicherlich nicht nur Anfänger auf diesem Gebiet satt macht.
Das Buch zeichnet sich aus durch eine solide Recherche, die keine wesentlichen Fakten übersieht, Einzelheiten einbaut, wo sie wichtig sind, die Leser aber mit Details nicht überfordert sowie einer gelungenen optischen Gestaltung, die dank opulenter Bilder die Interessierten in das Thema lustvoll eintauchen lässt.
Vorbildlich zu nennen ist die Gliederung des Bandes. Nach einer knappen historischen Einführung in die Entstehungsgrundlagen des Japonismus werden alle zentralen Bereiche des Themas abgedeckt: Japanische Einflüsse auf Europas und Amerikas Malerei, Kunsthandwerk, Möbel und Inneneinrichtung, Gartengestaltung, Werbung, Literatur, Theater bis hin zur Oper, einzelne Kunstströmungen, die sich in der Auseinandersetzung mit japanischer Kunst bei uns entwickelten, um schließlich noch einen kurzen Ausblick auf japanische Spuren im Filmschaffen Europas und Amerikas zu geben.
Wer sich neu mit dem Thema beschäftigt, wird aus dem Staunen sicherlich nicht mehr herauskommen, wie viele bedeutende Künstler von Whistler über Monet, van Gogh, Degas, Beardsley, Toulouse-Lautrec bis hin zu Jeff Wall in unserer Gegenwart allein nur in der Malerei, Grafik und Fotografie von Japan inspiriert wurden. Doch zum Glück kommen auch eher alltägliche Einflüsse in Werbung und Mode nicht zu kurz und runden das Bild zu einem vielschichtigen Panorama ab.
Wer so viele Themen abhandelt, kann natürlich immer nur einen Einstieg geben, aber keine wichtigen Namen werden in dieser Monographie übersehen, deren Stärke gerade darin besteht, die wechselseitigen Einflüsse an konkreten Persönlichkeiten festzumachen - egal ob Kunsthändler, Künstler, Reisender oder Arzt. Man erfährt so ganz nebenbei viel Spannendes über das Leben im 19. Jahrhundert und dessen Umstände, ein angenehmes Plus des flüssig geschriebenen Werks. Für uns Hamburger Japonisten besonders interessant ist sicherlich das Nachverfolgen der Rolle, die eine Persönlichkeit wie Siegfried (Samuel) Bing in der Ausbildung des Japonismus gespielt hat.
Wichtig und sicherlich auch ein vertrautes Thema gerade für uns heutige Japonisten ist die Konfrontation zwischen dem „Japan des Herzens“ bzw. unserem „inneren Japan“ sowie den damit verbundenen Vorstellungen und der Realität im Land selbst. Wer hier schon am eigenen Leib einige Spannungen erlebt hat, wird sich in einer langen Tradition und bester Gesellschaft wiederfinden. Eine, wie sich herausstellt, wichtige Erfahrung, die die Japanbegeisterung reifen lässt.
Wer freilich tiefer in das Thema japanischer Einflüsse auf „westliches“ Kino einsteigen möchte, der muss zu Spezialbänden greifen, denn er findet in diesem Buch nur erste Appetitanreger.
Bedauerlich mag sein, dass die aktuelle „Japanmode“ in keinster Weise abgehandelt wird - aber dieses Thema würde den Umfang des Bandes von Lambourne sprengen. Wer die (deutschsprachigen) Bücher kennt, die wir bereits zur aktuellen Spielart des Japonismus empfohlen haben, der wird sicherlich zustimmen, dass dieses Thema so umfangreich ist, dass es in eigenständigen Büchern abgehandelt werden sollte.
Deshalb trotzdem Daumen rauf für dieses klasse Buch - also, auf in den Genuss und lasst die Seiten stieben...
Lionel Lambourne
Japonisme
Cultural Crossings between Japan and the West
New York 2011
Abbildung: Jeff Wall, A Sudden Gust of Wind (after Hokusai), 1993
Mittwoch, 24. Juni 2015
30-Jahre EKO-Haus
Deutschlands bedeutendster Zen-Tempel, der gleichzeitig als japanisches Kulturzentrum fungiert, steht in Düsseldorf und feiert mit einem Gartenfest sein 30-jähriges Bestehen.
Am Samstag, den 04. Juli findet das Fest statt, das Bühnenprogramm beginnt um 14.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen unter http://www.eko-haus.de/
Dienstag, 23. Juni 2015
Tanabata im Gesangsstudio Wandsbek
Eines der vielen bezaubernden japanischen Feste, das wir leider nicht in Hamburg feiern, ist Tanabata. Eine romantische Legende, die nun im Rahmen des „Salon 7“ in der Reihe „KreativJapan“ im Gesangsstudio Wandsbek zu neuem Leben erweckt wird.
Am Freitag, den 10. Juli, zum Monat der Legende TANABATA七夕, in der zwei Liebende, symbolisiert mit den durch die Milchstrasse sonst getrennten Sternen, für nur eine Nacht zusammen sein koennen, soll der Salon als Begegnungsort der Kreativitaet der Kunstschaffenden Menschen zum Thema Japan sein Tor öffnen. Die als Grabblume bekannte rote Spinnenlilie Higanbana fuehrt dabei das Publikum in die geheimnisvolle Welt mit Musik und Kunst ein.
Einlass ab 19.45 Uhr - aufgrund begrenzter Plätze bitte reservieren unter kontakt (at) gesangsstudio-wandsbek.de.
Wir wünschen viel Freude!
Samstag, 20. Juni 2015
Zeitgenössische Kunst aus Japan in Halle (Saale)
Es ist nicht gerade um die Ecke... aber nachdem im vergangenen Jahr noch das Künstlerhaus Sootbörn und die Japanfreunde Hamburg allen Kunstinteressierten eine Gelegenheit gegeben haben, eine große Überblicksausstellung zeitgenössischer japanischer Kunst aus unserer Partnerstadt Osaka zu erleben, muss man in diesem Jahr leider etwas weiter fahren, um zeitgenössische Kunst aus Japan in einer großen Ausstellung zu erleben.
Dafür will das Museum Moritzburg in Halle aber auch Besonderes bieten:
Die Ausstellung bietet aktuelle Beiträge aus Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Videoarbeiten bis hin zu Grenzbereichen aus der angewandten Kunst oder der Manga-Kultur.
Die Ausstellung will mit "Logik und Emotion" zwei Gegensätze zusammenführen, die laut Veranstalter "im dialogischen Miteinander durchaus harmonieren können. Die Logik steht als das vernünftige Konzept am Anfang der künstlerischen Arbeit, deren Ende die emotionale Ansprache der Betrachter bildet."
Aufgrund seiner Bedeutung für die Entwicklung der Kunst Japans in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Künstler Koji Enokura (1942–1995) aus dem Umkreis der Mono-ha-Bewegung in die Ausstellung einbezogen. Diese Künstler sahen im Material die Basis des schöpferischen Prozesses. Yayoi Kusama (*1929) erlangte mit ihren von Punkten (Polka Dots) übersäten Installationen und Objekten internationale Berühmtheit. In die Arbeit „Love is calling“ sind bewegliche Skulpturen in einem durch Spiegel in die Unendlichkeit geweiteten Raum so angeordnet, dass sich der Besucher dazwischen frei bewegen kann. Die Künstlerin Noe Aoki (*1958) hat eigens für den Hof der Moritzburg die Installation „Underwater“ geschaffen, während der international renommierte Architekt Akihisa Hirata (*1971) ein Gebilde aus roten Plastikstrohhalmen als architektonisches Modell in den Westflügel einbaut. Der Fotograf Taiji Matsue (*1936) erzeugt Aufnahmen der Erdoberfläche, die sich zu strukturellen Bildern wandeln. Ryoji Ikeda (*1966) ist Komponist und bildender Künstler. In seiner Arbeit, die die Grenzen von Naturwissenschaften und Philosophie streift, spürt er der menschlichen Wahrnehmung nach. Masayasu Mitsuke (*1975) wiederum ist ein bedeutender Kutani-Künstler, einer traditionellen japanischen Keramikmalerei, wobei er durchgängig mit abstrakten Elementen arbeitet. Demgegenüber wählt Teppei Kaneuji (*1978) Alltagsgegenstände, die im Arbeitsprozess eine Verfremdung bzw. Metamorphose erfahren. Der Maler Hiroshi Sugito (*1970) hat für die Ausstellung eine Reihe von Gemälden zum Thema Regen geschaffen. Indem er das natürliche Ereignis in strukturelle Formen bringt, entstehen abstrakte, zum Teil geometrisch konnotierte Kompositionen. Selbstverständlich wird mit Yuichi Yokyama (*1967) auch ein Manga-Zeichner vorgestellt. Doch folgen seine Mangas keiner Handlung.
Weitere Informationen: http://stiftung-moritzburg.de/ausstellungen/sonderausstellungen/einzelansicht/?tx_ttnews[tt_news]=809&cHash=230328cb6b32c7b4270b959cdf91aeb6
Dienstag, 16. Juni 2015
Japan-Monat Juni mit Teeschulen-Vergleich
In diesem (Rest-)Monat gibt es erfreulicherweise einen Anstieg japanbezogener Veranstaltungen zu verzeichnen und ein Blick in den Veranstaltungskalender lohnt sich endlich einmal wieder!
Besonders empfehlen möchten wir eine Veranstaltung des neu gegründeten „Deutsch-Japanischen Forums Elbe“, das zu einem sehr selten zu erlebenden wie interessanten Vergleich der beiden führenden japanischen Teeschulen einlädt:
Soju Nakazawa, ein Meister der Teekunst der "Omotesenke"-Schule aus Tokyo ist im Juni für wenige Tage in Hamburg und neben seinem Vortrag an der Japanologischen Abteilung der Universität Hamburg (siehe Veranstaltungskalender) wird er auch im Deutsch-Japanischen Forum Elbe zu Gast sein. Zusätzlich wird die Hamburger Teemeisterin Mineko Sasaki aus der "Urasenke"-Schule zusammen mit Meister Nakazawa eine Teezeremonie auf altmeisterliche Art Matcha servieren. Der Vortrag wird gleichzeitig auf Deutsch übersetzt.
Die Veranstaltung findet statt am Samstag, den 27. Juni ab 16.00 Uhr im Clubraum des Forum Elbe (Baumweg 15, 22589 Hamburg-Sülldorf). Der Eintritt ist frei, spenden werden erbeten.
Achtung: Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bis spätestens zum 17. Juni erforderlich unter djf.elbe[at]gmeil.com. Also sputen!
Allen, die noch einen Platz ergattern wünschen wir viel Freude bei dieser besonderen Veranstaltung!
Weitere Informationen auf www.djfe.de
Besonders empfehlen möchten wir eine Veranstaltung des neu gegründeten „Deutsch-Japanischen Forums Elbe“, das zu einem sehr selten zu erlebenden wie interessanten Vergleich der beiden führenden japanischen Teeschulen einlädt:
Soju Nakazawa, ein Meister der Teekunst der "Omotesenke"-Schule aus Tokyo ist im Juni für wenige Tage in Hamburg und neben seinem Vortrag an der Japanologischen Abteilung der Universität Hamburg (siehe Veranstaltungskalender) wird er auch im Deutsch-Japanischen Forum Elbe zu Gast sein. Zusätzlich wird die Hamburger Teemeisterin Mineko Sasaki aus der "Urasenke"-Schule zusammen mit Meister Nakazawa eine Teezeremonie auf altmeisterliche Art Matcha servieren. Der Vortrag wird gleichzeitig auf Deutsch übersetzt.
Die Veranstaltung findet statt am Samstag, den 27. Juni ab 16.00 Uhr im Clubraum des Forum Elbe (Baumweg 15, 22589 Hamburg-Sülldorf). Der Eintritt ist frei, spenden werden erbeten.
Achtung: Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bis spätestens zum 17. Juni erforderlich unter djf.elbe[at]gmeil.com. Also sputen!
Allen, die noch einen Platz ergattern wünschen wir viel Freude bei dieser besonderen Veranstaltung!
Weitere Informationen auf www.djfe.de
Samstag, 13. Juni 2015
Morgen ist Gestern in der Galerie Mikiko Sato
Mit der Ausstellung "Tomorrow is Yesterday" werden im Rahmen der Hamburger Phototriennale zum ersten mal Nicht-Japanische Künstler, überwiegend aus Deutschland, bei Mikiko Sato ausstellen. Der Japanbezug ergibt sich aus einem Gedicht des Zen-Meisters Ikkyk aus dem 15. Jahrhundert ("You me when I think really think about it are the same."), das Leitthema der Ausstellung sein soll, die von Nina Venus kuratiert wird.
Eröffnung ist am 20. Juni ab 18.00 Uhr.
Weitere Informationen:
http://www.mikikosatogallery.com
www.phototriennale.de
Alles Retro oder was? Wir wünschen viel Freude mit der Kunst!
Freitag, 12. Juni 2015
"Frequenzgänge" mit Seijiro Murayama
"Frequenzgänge" sind eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des "Blurred Edges" Festival 2015 und alle Freunde improvisierter Musik, insbesondere elektroakustischer "Frequenzverschiebungen" werden dabei voll auf ihre Kosten kommen.
Beim Frequenzgang #53 am 19. Juni ist ab 20 Uhr im Centro Sociale in der Sternstr. 2 auch der japanische Schlagzeuger und Percussionist Seijiro Murayama mit am Start - in einer Band, die ansonsten aus Cello, Computer, Controller, E-Gitarre, Saxophon, E-Bass und Klangobjekten besteht.
Es wird spannend! Und wer das Centro kennt, weiß, dass dieses kleine, aber hochkarätige Kulturzentrum immer etwas Besonderes bietet, Veranstaltungen, an die man sich gerne erinnert.
Also, nichts wie hin.
Mehr Infos gibt es auf
http://frequenzgaenge.wordpress.com und www.blurrededges.de.
Beim Frequenzgang #53 am 19. Juni ist ab 20 Uhr im Centro Sociale in der Sternstr. 2 auch der japanische Schlagzeuger und Percussionist Seijiro Murayama mit am Start - in einer Band, die ansonsten aus Cello, Computer, Controller, E-Gitarre, Saxophon, E-Bass und Klangobjekten besteht.
Es wird spannend! Und wer das Centro kennt, weiß, dass dieses kleine, aber hochkarätige Kulturzentrum immer etwas Besonderes bietet, Veranstaltungen, an die man sich gerne erinnert.
Also, nichts wie hin.
Mehr Infos gibt es auf
http://frequenzgaenge.wordpress.com und www.blurrededges.de.
Sonntag, 7. Juni 2015
Japanfreunde-Lesung im Teehaus von Planten un Blomen
Am 21. Juni um 15 Uhr ist es wieder so weit!
An einem hoffentlich richtig sonnigen Sommernachmittag bieten wir wieder unsere traditionelle Lesung im wunderschönen Teehaus von Planten und Blomen für Japanfreunde und Gäste unserer Stadt.
Es wird ein vergnügtes Wiederhören und -sehen geben mit den schönsten japanischen Märchen und Samurai-Geschichten im stilechten Ambiente und wenn von euch noch jemand mithelfen möchte, grünen Tee kostenlos auszuschenken, sind Helfer herzlich willkommen und wir können alle gratis Tee schlürfen.
Wie immer ist auch die Lesung kostenlos!
Lasst euch die schöne, chillende Stimmung des Teehauses in Kombination mit einem unterhaltsamen, bunten Strauß lustiger, aber auch nachdenkenswerter Geschichten nicht entgehen und schaut einfach vorbei.
CU!
Donnerstag, 28. Mai 2015
Impressionen vom Kirschblütenfeuerwerk 2015
Nach langer, langer Zeit hat das Wetter endlich einmal wieder gepasst. Euer Daumendrücken hat geholfen! Wir danken ganz herzlich unserer Junior-Japanfreundin Eva für Ihr Engagement und die tollen Bilder!
Here we go:
https://www.youtube.com/watch?v=rj6I-7S1iDg
Mittwoch, 20. Mai 2015
Auf zum Japan-Filmfest Hamburg!
Endlich ist es wieder so weit:
Vom 27. - 31. Mai steigt das 16. Japan-Filmfest Hamburg.
Also auf keinen Fall verpassen! Hier gibt es das Programm:
www.jffh.de
Wir wünschen viel Freude!
Montag, 18. Mai 2015
Impressionen von der jüngsten ChisaiiCon
Wir bedanken uns sehr herzlich bei Japanfreundin Eva (15 Jahre), die uns folgende Impressionen von der jüngsten ChisaiiCon übermittelte:
"Am 15. und 16. Mai 2015 war es wieder soweit. Zahlreiche Anime- und Mangafans erfreuten sich von 10-24 Uhr an dem umfangreichen und aufregenden Programm auf der ChisaiiCon. Was ist die ChisaiiCon?
Organisiert wird die ChisaiiCon von ehrenamtlichen Fans für Anime- und Manga-Begeisterte. Deshalb fand dieses Jahr die ChisaiiCon auch an einem Freitag und an einem Samstag statt, da die Helfer den Sonntag zum Abbauen und Aufräumen benötigten. Trotzdem hatten natürlich alle Besucher viel Spaß, denn die beiden Veranstaltungstage waren mit vielen Programmpunkten von früh bis spät gefüllt. Für die kleinen und die großen Künstler unter den Besuchern gab es Zeichen-Workshops, bei denen Anatomie-Grundlagen im Manga-Zeichnen, das Kolorieren mit Copics-Markern und Flüssig-Aquarell und das Charakter-Design erlernt werden konnten sowie das Teilnehmen an Zeichner-Selbsthilfegruppen oder am Quick-Draw-Contest.
Aber auch für das Bastel-Herz gab es viel zum Schnuppern wie zum Beispiel selbstgemachte Buttons, Katzenöhrchen und Charm-Armbänder herzustellen. Ebenfalls konnte man in einem kleinen Japanisch-Sprachkurs schnuppern und sich mit der Sprache bekannt machen. Spannende Games im Gamesroom sowie Gesang im Karaoke-Raum und Show-Acts machen allen sehr viel Spaß. Umrahmt wurde die Veranstaltung von vielen Fan-Artikeln zu Anime und Manga zum Kaufen und Ersteigern und vielen Cosplayern, die viele Fotos machten und an Cosplay-Wettbewerben teilnahmen. Diejenigen, die passend zum diesjährigen Thema Märchen verkleidet waren, erhielten auch ein kleines Geschenk. Wenn ihr neugierig geworden seid, dann schaut doch das nächste Mal vorbei, denn ein Besuch lohnt sich, da für jeden etwas Spaßiges dabei ist und man auch viele neue Bekanntschaften machen kann."
"Am 15. und 16. Mai 2015 war es wieder soweit. Zahlreiche Anime- und Mangafans erfreuten sich von 10-24 Uhr an dem umfangreichen und aufregenden Programm auf der ChisaiiCon. Was ist die ChisaiiCon?
Organisiert wird die ChisaiiCon von ehrenamtlichen Fans für Anime- und Manga-Begeisterte. Deshalb fand dieses Jahr die ChisaiiCon auch an einem Freitag und an einem Samstag statt, da die Helfer den Sonntag zum Abbauen und Aufräumen benötigten. Trotzdem hatten natürlich alle Besucher viel Spaß, denn die beiden Veranstaltungstage waren mit vielen Programmpunkten von früh bis spät gefüllt. Für die kleinen und die großen Künstler unter den Besuchern gab es Zeichen-Workshops, bei denen Anatomie-Grundlagen im Manga-Zeichnen, das Kolorieren mit Copics-Markern und Flüssig-Aquarell und das Charakter-Design erlernt werden konnten sowie das Teilnehmen an Zeichner-Selbsthilfegruppen oder am Quick-Draw-Contest.
Aber auch für das Bastel-Herz gab es viel zum Schnuppern wie zum Beispiel selbstgemachte Buttons, Katzenöhrchen und Charm-Armbänder herzustellen. Ebenfalls konnte man in einem kleinen Japanisch-Sprachkurs schnuppern und sich mit der Sprache bekannt machen. Spannende Games im Gamesroom sowie Gesang im Karaoke-Raum und Show-Acts machen allen sehr viel Spaß. Umrahmt wurde die Veranstaltung von vielen Fan-Artikeln zu Anime und Manga zum Kaufen und Ersteigern und vielen Cosplayern, die viele Fotos machten und an Cosplay-Wettbewerben teilnahmen. Diejenigen, die passend zum diesjährigen Thema Märchen verkleidet waren, erhielten auch ein kleines Geschenk. Wenn ihr neugierig geworden seid, dann schaut doch das nächste Mal vorbei, denn ein Besuch lohnt sich, da für jeden etwas Spaßiges dabei ist und man auch viele neue Bekanntschaften machen kann."
Sonntag, 17. Mai 2015
Tag der offenen Tür im EKO-Haus
Deutschlands bedeutendster Zen-Tempel, der gleichzeitig als Kulturzentrum fungiert, steht in Düsseldorf und am 30. Mai von 13.00 - 18.00 Uhr haben alle Besucher bei freiem Eintritt die Gelegenheit, auf ein besonderes Kennenlernen oder Wiedersehen.
Neben einer Besichtigung des großen Tempelgartens, des traditionellen Holzhauses und des buddhistischen Tempels lockt das EKO-Haus mit folgenden Sonderveranstaltungen zum Japantag:
♦ Ausstellung „Geordnetes Chaos im Stein“
Druckgrafische Arbeiten von Masanobu Mitsuyasu
♦ Ausstellung „Shimatakamatsu: Eine zentraljapanische Kleinstadt im Miniaturformat“
Architekturmodell von Harald Otto.
Wer also ohnehin wegen des Japantags nach Düsseldorf gefahren ist, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen!
Weitere Informationen unter http://www.eko-haus.de/
Freitag, 15. Mai 2015
Auf nach Düsseldorf!
In Ermangelung eines eigenen Japantages empfehlen wir allen Japanfreunden Hamburgs einmal im Jahr die Pilgerreise nach Düsseldorf - es lohnt sich!
Vielleicht treffen wir uns ja am 30. Mai im Gedränge der üblichen 750 000 Besucher.
Und hier könnt ihr sehen, was alles geboten wird:
http://www.japantag-duesseldorf-nrw.de
Wer Interesse an einer günstigen Gruppenfahrt hat, kann sich einfach bei uns melden, Mitgliedschaft bei uns ist dafür nicht erforderlich:
japanfreundehamburg[at]googlemail.com
Bis denne!
Samstag, 9. Mai 2015
Aus für "Japan auf einen Blick"
Es ist bezeichnend für den leider schon seit einigen Jahren andauernden Trend im deutsch-japanischen Leben in Hamburg:
Der immerhin seit 1996 vom Hamburger Konsulat herausgegebene newsletter "Japan auf einen Blick" wurde abrupt in diesem Monat eingestellt.
Die Begründung, das Konsulat wolle auf "zeitgemäße Informations- und Kommunikationsstrategien" umstellen, vermag nicht zu überzeugen, dafür spielen newsletter gerade in der Pressearbeit eine nach wie vor viel zu wichtige Rolle. Wer es mit der PR ernst meint, sollte einen newsletter einfach mit im Portfolio haben - neben anderen Kommunikationskanälen, zumindest solange man nicht gleichzeitig auch auf e-mail verzichtet (wofür sich auch Gründe finden lassen). Im privaten und Amateurbereich ist das wieder eine andere Sache, das ist unbezahltes Hobby, für das sich der Aufwand in der Regel nicht lohnt, auch wenn für ehrgeizige Vereine oder Gruppen der newsletter ebenfalls dazugehört zu einem "runden" Internetauftritt.
Der letzte newsletter des Konsulats hatte über den Spendenskandal der Deutsch-Japanischen Gesellschaft nicht mehr berichtet, was nicht verwundert, wenn man berücksichtigt, dass die Gesellschaft einst von Politik, Diplomatie und Wirtschaft auf deutscher und japanischer Seite gegründet wurde. Der newsletter erschien auch nicht mehr wie ursprünglich monatlich, da die Zahl der Ereignisse, über die man hätte berichten können, so stark rückläufig war - nicht umsonst sehen wir uns mittlerweiele schon gezwungen, Veranstaltungen von unseren Freunden aus Berlin und Düsseldorf anzubieten.
Nunmehr müssen sich die Interessierten schon selbst auf die website des Konsulats begeben, finden dort ein Bild, ein bis zwei Sätze dazu und ein link. Immerhin...
Hier also statt newsletter: http://www.hamburg.emb-japan.go.jp
Der immerhin seit 1996 vom Hamburger Konsulat herausgegebene newsletter "Japan auf einen Blick" wurde abrupt in diesem Monat eingestellt.
Die Begründung, das Konsulat wolle auf "zeitgemäße Informations- und Kommunikationsstrategien" umstellen, vermag nicht zu überzeugen, dafür spielen newsletter gerade in der Pressearbeit eine nach wie vor viel zu wichtige Rolle. Wer es mit der PR ernst meint, sollte einen newsletter einfach mit im Portfolio haben - neben anderen Kommunikationskanälen, zumindest solange man nicht gleichzeitig auch auf e-mail verzichtet (wofür sich auch Gründe finden lassen). Im privaten und Amateurbereich ist das wieder eine andere Sache, das ist unbezahltes Hobby, für das sich der Aufwand in der Regel nicht lohnt, auch wenn für ehrgeizige Vereine oder Gruppen der newsletter ebenfalls dazugehört zu einem "runden" Internetauftritt.
Der letzte newsletter des Konsulats hatte über den Spendenskandal der Deutsch-Japanischen Gesellschaft nicht mehr berichtet, was nicht verwundert, wenn man berücksichtigt, dass die Gesellschaft einst von Politik, Diplomatie und Wirtschaft auf deutscher und japanischer Seite gegründet wurde. Der newsletter erschien auch nicht mehr wie ursprünglich monatlich, da die Zahl der Ereignisse, über die man hätte berichten können, so stark rückläufig war - nicht umsonst sehen wir uns mittlerweiele schon gezwungen, Veranstaltungen von unseren Freunden aus Berlin und Düsseldorf anzubieten.
Nunmehr müssen sich die Interessierten schon selbst auf die website des Konsulats begeben, finden dort ein Bild, ein bis zwei Sätze dazu und ein link. Immerhin...
Hier also statt newsletter: http://www.hamburg.emb-japan.go.jp
Montag, 4. Mai 2015
Ausstellung von Hiroshi Takeda in der Galerie Mikiko Sato
Ausstellung Utopia Momo-Iro 9:
Am Freitag, den 8. Mai, ab 19 Uhr eröffnet die Ausstellung „Utopia Momo-Iro 9" mit Porträts und Skulpturen von Hiroshi Takeda.
Mit seinen, auf die japanischen Begriffe von „Hitogata“ und “Iegata“, Menschen- beziehungsweise Hausform anspielenden Werken reflektiert der Künstler auch eigene Kindheitserinnerungen. Ein Großteil von ihnen war im vergangenen Jahr auf dem Sapporo International Art Festival zu sehen, entlang eines 500 Meter langen Fußgängertunnels als Showroom aller teilnehmenden Künstler.
Weitere Informationen:
http://www.mikikosatogallery.com
www.architektursommer.de
Samstag, 2. Mai 2015
Filmvorführung im Atelier Ritter
Vom Stadtteildialog erreichte uns dieser sehr interessante Veranstaltungshinweis, den wir euch gerne weiterempfehlen möchten:
"'Osaka-Hamburg - WasserErinnerungen' 26 min. *** Ein Gemeinschafts-Filmprojekt von Emiko Okumura und Brigitte Krause
Donnerstag, 7. Mai 2015 - 19 Uhr im Atelier Ritter
Ms Ristuko Toyoura
Kleine Rainstraße 30 – Hinterhaus im Hof
Eintritt frei
Die Veranstaltung wurde von Frau Okumura aus Osaka initiiert, da unser gemeinsamer Film 'Hamburg-Osaka' Wassererinnerungen' einen Tag vorher auf dem 2015 WorldMediaFestival – global competition for modern media in Hamburg eine Preis bekommt."
Weitere Informationen: http://www.stadtteildialog.de
"'Osaka-Hamburg - WasserErinnerungen' 26 min. *** Ein Gemeinschafts-Filmprojekt von Emiko Okumura und Brigitte Krause
Donnerstag, 7. Mai 2015 - 19 Uhr im Atelier Ritter
Ms Ristuko Toyoura
Kleine Rainstraße 30 – Hinterhaus im Hof
Eintritt frei
Die Veranstaltung wurde von Frau Okumura aus Osaka initiiert, da unser gemeinsamer Film 'Hamburg-Osaka' Wassererinnerungen' einen Tag vorher auf dem 2015 WorldMediaFestival – global competition for modern media in Hamburg eine Preis bekommt."
Weitere Informationen: http://www.stadtteildialog.de
Japanischer Kulturtag entfällt
Nun ist es leider offiziell: Es wird in diesem Jahr keinen japanischen Kulturtag an der Universität geben!
So oft hat die Veranstaltung bislang noch nicht stattgefunden, dass sich bereits von einer Tradition sprechen ließe, aber aufgrund der starken Rückläufigkeit japanbezogener Veranstaltungen in Hamburg war diese Veranstaltung doch immerhin eine prima Gelegenheit für Japaninteressierte, sich einmal wieder zu treffen.
Wollen wir hoffen, dass diese Absage nicht das Aus für unbestimmte Zeit bedeutet. Erinnern wir uns: Hamburg hatte einmal zusätzlich zum Mädchenfest noch ein Jungs-Fest und im schönsten Hochsommer sogar ein Obon-Fest! Das waren Zeiten...
So oft hat die Veranstaltung bislang noch nicht stattgefunden, dass sich bereits von einer Tradition sprechen ließe, aber aufgrund der starken Rückläufigkeit japanbezogener Veranstaltungen in Hamburg war diese Veranstaltung doch immerhin eine prima Gelegenheit für Japaninteressierte, sich einmal wieder zu treffen.
Wollen wir hoffen, dass diese Absage nicht das Aus für unbestimmte Zeit bedeutet. Erinnern wir uns: Hamburg hatte einmal zusätzlich zum Mädchenfest noch ein Jungs-Fest und im schönsten Hochsommer sogar ein Obon-Fest! Das waren Zeiten...
Mittwoch, 22. April 2015
Kirschblütenfeuerwerk!
Alle Japanfans zählen schon sehnsüchtig die Tage und möchten bitte nicht aufhören, die Daumen zu drücken, damit das Wetter mitspielt:
Am 22. Mai gegen 22.30 Uhr ist es wieder so weit, dank dem Nihonjinkai, dem japanischen Verein Hamburg, wird es wieder ein opulentes Feuerwerk über der Außenalster zu sehen geben.
Die Aufrechterhaltung dieser Tradition ist umso bemerkenswerter als in den vergangenen zwei Jahren das deutsch-japanische Kulturleben auf traurigste Art zurückgegangen, fast schon implodiert ist, denn viele Institutionen, die früher selbstverständlich mehrmals im Jahr Events anboten, haben sich völlig oder größtenteils zurückgezogen - angefangen vom Museum für Kunst und Gewerbe, das die Anzahl der Teezeremonien halbiert, die Zahl der japanbezogenen Themenausstellungen fast auf Null reduziert hat und sonst gar keine Veranstaltungen mehr anbietet, bis hin zu anderen Institutionen, die aus deutschen oder japanischen Steuergeldern finanziert werden und nunmehr im gesamten Jahr so viele Veranstaltungen anbieten wie früher in einem Monat. Dass es auch anders geht beweist vor unser aller Langnasen die China-Time...
Freuen wir uns also umso mehr, dass es das Feuerwerk noch gibt. Lasst es euch also gut gehen und bringt alle eure Freunde mit!
CU!
Freitag, 17. April 2015
Zeitgenössische Kunst aus Japan in Berlin
Tja, vergangenes Jahr um diese Zeit gaben Künstlerhaus Sootbörn und die Japanfreunde Hamburg noch die Gelegenheit, in einer großen Überblicksausstellung zeitgenössische Kunst aus unserer Partnerstadt Osaka kennen zu lernen. Wer derzeit jedoch aktuelle Kunst aus Japan im großen Rahmen sehen möchte, muss schon nach Berlin fahren. Dafür gibt es für einmal Hin- und Rückfahrt gleich zwei spannende Ausstellungen zu sehen, die wir kurz vorstellen möchten:
Heute um 19.00 Uhr eröffnet in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst die Ausstellung
Verbotene Bilder
Kontrolle und Zensur in den Demokratien Ostasiens
und ist vom 18. April bis 14. Juni 2015 zu sehen.
Dabei sind: Chieh-jen CHEN, Ching-Yao CHEN, Sung-dam HONG, Katsuhisa NAKAGAKI, Sunmu, Taeko TOMIYAMA
Eröffnungsperformance:
Untragbare Bilder
In letzter Minute weigerte sich die beauftragte südkoreanische Kunstspedition, die Werke von Sung-dam HONG und Sunmu nach Deutschland zu transportieren. Diesen Akt des vorauseilenden Gehorsams werden die beiden südkoreanischen Künstler zur Ausstellungseröffnung in einer performativen Präsentation darstellen.
Kunst aus Japan, Südkorea und Taiwan:
International wird nur bedingt wahrgenommen, dass in allen drei Ländern keine Demokratie im westeuropäischen Sinne herrscht und Meinungsfreiheit von staatlicher Seite nicht als selbstverständlich akzeptiert wird. In Japan ist dies bedingt durch die Nachwehen des Kalten Krieges und die nicht aufgearbeitete imperiale Vergangenheit, in Südkorea und Taiwan durch den ideologisch gesicherten Gegensatz zu Nordkorea und zur Volksrepublik China.
Die Ausstellung Verbotene Bilder möchte einen Beitrag leisten, diese Bilder zu differenzieren und die künstlerische und kunsthistorische Wahrnehmung aus westlicher Perspektive zu relativieren. Eingeladen sind jeweils zwei Künstler_innen aus Japan, Korea und Taiwan, die sich kritisch mit der Politik und den Tabus ihrer Länder befassen, sich für Meinungsfreiheit und Menschenrechte sowie die Aufarbeitung neuralgischer Themen der Vergangenheit einsetzen und die sozialen und politischen Konsequenzen ihrer Arbeit nicht scheuen.
Neue Gesellschaft für bildende Kunst
Oranienstr. 25
10999 Berlin
Tägl. 12-19 Uhr; Do-Sa bis 20 Uhr
Weitere Informationen: ngbk.de
Und dann ist da noch Koki Tanaka:
Die Deutsche Bank ehrt den japanischen Künstler Koki Tanaka als ‚Künstler des Jahres‘ 2015. Koki Tanaka steht für eine neue Künstlergeneration, die gesellschaftliche und ästhetische Anliegen miteinander verbindet. Der 1975 in Tochigi, Japan, geborene Künster, lebt und arbeitet in Los Angeles. 2013 gestaltete er den Japanischen Pavillon auf der 55. Biennale in Venedig.
Koki Tanaka wird 2015 in der Deutsche Bank KunstHalle seine erste umfassende Einzelausstellung in Europa zeigen.
Was gibt es zu sehen?
Der japanische Künstler Koki Tanaka bezieht sich auf die Geschichte des „Kunst-Aktivismus“ und bezeichnet seine Arbeit als eine sanfte, aber nachhaltige Annäherung an diese Bewegung. „A Vulnerable Narrator“, seine Ausstellung als „Künstler des Jahres“ 2015 in der Deutsche Bank KunstHalle, gleicht einer Werkstatt, die Projekte, Ideen und Dokumente aus fast einem Jahrzehnt miteinander verknüpft. Sie dokumentiert den Weg von Tanakas frühen Experimenten mit Massenprodukten und Materialien bis zu seinen späteren Gemeinschaftsaktionen und Performances. Tanakas Videos wie „Everything Is Everything“ (2006) oder „Walking Through“ (2009) erinnern an Versuchsreihen, in denen er Billigwaren aus Haushaltswarenläden und Baumärkten verschiedenen Tests unterwirft. Die Gegenstände, die er zweckentfremdet oder miteinander kombiniert, gleichen improvisierten, minimalistischen Skulpturen. Doch vor allem interessiert Tanaka die Frage, mit welcher Sensibilität und Offenheit wir vertraute, alltägliche Dinge wahrnehmen und wie wir eine neue Beziehung zu ihnen entwickeln können. Diese Fragestellung erweitert er 2010 mit der Performance „A Haircut by 9 Hairdressers at Once“ auf zwischenmenschliche Beziehungen und Aktionen: Neun Friseure sollen gemeinsam einer Kundin ihre Wunschfrisur schneiden – ein fast aussichtsloses Unterfangen, das zugleich aber auch an den von Joseph Beuys geprägten Begriff der „Sozialen Skulptur“ denken lässt.
„Precarious Tasks“ nennt Tanaka seine Gemeinschaftsaktionen, mit denen er ab 2012 beginnt: Die Teilnehmer erhalten poetisch anmutende Anweisungen, als Gruppe ganz einfache Handlungen auszuführen. Damit untersucht Tanaka weiter die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten gemeinsamen Handelns. Als 2011 die Atomkatastrophe von Fukushima die Welt erschüttert, bekommt das Alltägliche unweigerlich eine politische Dimension. Die Anweisung, mitgebrachte Teebeutel in einer Kanne aufzubrühen und dann gemeinsam zu trinken, die Tanaka ein Jahr später für „ Communal tea drinking“ stellt, gleicht einer Vertrauensfrage: Ein großer Teil der japanischen Teeernte aus den Anbaugebieten 200 km südwestlich von Fukushima ist seit 2011 radioaktiv kontaminiert.
Der 1975 in Tochigi, Japan, geborene Künstler bezieht sich in seinen Aktionen häufig auf die gesellschaftliche Situation in seinem Heimatland. Doch stets reagiert er auf den Ort, an dem die Aktion stattfindet. So auch in London, wo er mit einer Gruppe die Wegstrecken noch einmal nachläuft, die Bewohner während der Unruhen 2011 durch die brennenden Vororte nehmen mussten, um nach Hause zu gelangen. Ganz egal, ob er die Teilnehmer auffordert, im Dunklen ihre Taschenlampen zu schwenken oder gemeinsam 24 Stunden in einer Galerie zu verbringen – immer haben die Aufgaben auch eine allgemeine Bedeutung: Tanaka stellt die Frage, wie wir uns im Ausnahmezustand verhalten, was wir tun, wenn die Lage „prekär“ wird, technische und soziale Systeme versagen und wir zusammen mit anderen etwas lösen müssen. Genau darin liegt auch das utopische Potenzial dieser Aufgaben – alternative, sozialere Formen von Gemeinschaft nicht nur zu erträumen, sondern auch erfahren zu können.
Deutsche Bank KunstHalle
Unter den Linden 13-15
10117 Berlin
http://www.deutsche-bank-kunsthalle.de/kunsthalle/de/aktuelle_ausstellung.html
Heute um 19.00 Uhr eröffnet in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst die Ausstellung
Verbotene Bilder
Kontrolle und Zensur in den Demokratien Ostasiens
und ist vom 18. April bis 14. Juni 2015 zu sehen.
Dabei sind: Chieh-jen CHEN, Ching-Yao CHEN, Sung-dam HONG, Katsuhisa NAKAGAKI, Sunmu, Taeko TOMIYAMA
Eröffnungsperformance:
Untragbare Bilder
In letzter Minute weigerte sich die beauftragte südkoreanische Kunstspedition, die Werke von Sung-dam HONG und Sunmu nach Deutschland zu transportieren. Diesen Akt des vorauseilenden Gehorsams werden die beiden südkoreanischen Künstler zur Ausstellungseröffnung in einer performativen Präsentation darstellen.
Kunst aus Japan, Südkorea und Taiwan:
International wird nur bedingt wahrgenommen, dass in allen drei Ländern keine Demokratie im westeuropäischen Sinne herrscht und Meinungsfreiheit von staatlicher Seite nicht als selbstverständlich akzeptiert wird. In Japan ist dies bedingt durch die Nachwehen des Kalten Krieges und die nicht aufgearbeitete imperiale Vergangenheit, in Südkorea und Taiwan durch den ideologisch gesicherten Gegensatz zu Nordkorea und zur Volksrepublik China.
Die Ausstellung Verbotene Bilder möchte einen Beitrag leisten, diese Bilder zu differenzieren und die künstlerische und kunsthistorische Wahrnehmung aus westlicher Perspektive zu relativieren. Eingeladen sind jeweils zwei Künstler_innen aus Japan, Korea und Taiwan, die sich kritisch mit der Politik und den Tabus ihrer Länder befassen, sich für Meinungsfreiheit und Menschenrechte sowie die Aufarbeitung neuralgischer Themen der Vergangenheit einsetzen und die sozialen und politischen Konsequenzen ihrer Arbeit nicht scheuen.
Neue Gesellschaft für bildende Kunst
Oranienstr. 25
10999 Berlin
Tägl. 12-19 Uhr; Do-Sa bis 20 Uhr
Weitere Informationen: ngbk.de
Und dann ist da noch Koki Tanaka:
Someone’s Junk is Someone Else’s Treasure January 9, 2011 |
Koki Tanaka wird 2015 in der Deutsche Bank KunstHalle seine erste umfassende Einzelausstellung in Europa zeigen.
Was gibt es zu sehen?
Der japanische Künstler Koki Tanaka bezieht sich auf die Geschichte des „Kunst-Aktivismus“ und bezeichnet seine Arbeit als eine sanfte, aber nachhaltige Annäherung an diese Bewegung. „A Vulnerable Narrator“, seine Ausstellung als „Künstler des Jahres“ 2015 in der Deutsche Bank KunstHalle, gleicht einer Werkstatt, die Projekte, Ideen und Dokumente aus fast einem Jahrzehnt miteinander verknüpft. Sie dokumentiert den Weg von Tanakas frühen Experimenten mit Massenprodukten und Materialien bis zu seinen späteren Gemeinschaftsaktionen und Performances. Tanakas Videos wie „Everything Is Everything“ (2006) oder „Walking Through“ (2009) erinnern an Versuchsreihen, in denen er Billigwaren aus Haushaltswarenläden und Baumärkten verschiedenen Tests unterwirft. Die Gegenstände, die er zweckentfremdet oder miteinander kombiniert, gleichen improvisierten, minimalistischen Skulpturen. Doch vor allem interessiert Tanaka die Frage, mit welcher Sensibilität und Offenheit wir vertraute, alltägliche Dinge wahrnehmen und wie wir eine neue Beziehung zu ihnen entwickeln können. Diese Fragestellung erweitert er 2010 mit der Performance „A Haircut by 9 Hairdressers at Once“ auf zwischenmenschliche Beziehungen und Aktionen: Neun Friseure sollen gemeinsam einer Kundin ihre Wunschfrisur schneiden – ein fast aussichtsloses Unterfangen, das zugleich aber auch an den von Joseph Beuys geprägten Begriff der „Sozialen Skulptur“ denken lässt.
„Precarious Tasks“ nennt Tanaka seine Gemeinschaftsaktionen, mit denen er ab 2012 beginnt: Die Teilnehmer erhalten poetisch anmutende Anweisungen, als Gruppe ganz einfache Handlungen auszuführen. Damit untersucht Tanaka weiter die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten gemeinsamen Handelns. Als 2011 die Atomkatastrophe von Fukushima die Welt erschüttert, bekommt das Alltägliche unweigerlich eine politische Dimension. Die Anweisung, mitgebrachte Teebeutel in einer Kanne aufzubrühen und dann gemeinsam zu trinken, die Tanaka ein Jahr später für „ Communal tea drinking“ stellt, gleicht einer Vertrauensfrage: Ein großer Teil der japanischen Teeernte aus den Anbaugebieten 200 km südwestlich von Fukushima ist seit 2011 radioaktiv kontaminiert.
Der 1975 in Tochigi, Japan, geborene Künstler bezieht sich in seinen Aktionen häufig auf die gesellschaftliche Situation in seinem Heimatland. Doch stets reagiert er auf den Ort, an dem die Aktion stattfindet. So auch in London, wo er mit einer Gruppe die Wegstrecken noch einmal nachläuft, die Bewohner während der Unruhen 2011 durch die brennenden Vororte nehmen mussten, um nach Hause zu gelangen. Ganz egal, ob er die Teilnehmer auffordert, im Dunklen ihre Taschenlampen zu schwenken oder gemeinsam 24 Stunden in einer Galerie zu verbringen – immer haben die Aufgaben auch eine allgemeine Bedeutung: Tanaka stellt die Frage, wie wir uns im Ausnahmezustand verhalten, was wir tun, wenn die Lage „prekär“ wird, technische und soziale Systeme versagen und wir zusammen mit anderen etwas lösen müssen. Genau darin liegt auch das utopische Potenzial dieser Aufgaben – alternative, sozialere Formen von Gemeinschaft nicht nur zu erträumen, sondern auch erfahren zu können.
Deutsche Bank KunstHalle
Unter den Linden 13-15
10117 Berlin
http://www.deutsche-bank-kunsthalle.de/kunsthalle/de/aktuelle_ausstellung.html
Donnerstag, 16. April 2015
"Aus dem Zen-Geist": Kalligraphie Workshop mit Kazuaki Tanahashi
Schriftkunst ist zugleich Achtsamkeitsübung, Selbsterfahrung, Entspannungstechnik, Meditation und vieles mehr.
Der Kurs über Pfingsten im Kulturhaus Eppendorf vermittelt Grundfertigkeiten der Kalligraphiekunst und vertiefendes Wissen. Schriftzeichen alter und berühmter Meisterwerke werden kopiert, und die Arbeiten werden interpretiert.
Meister Tanahashi wurde in Japan geboren und ausgebildet und lehrt seit 1977 in USA. Außerdem ist er Buchautor, Dichter, Friedensaktivist und einer der bedeutendsten Übersetzer des japanischen Philosophen Dogen Zenji. Kaz ist bekannt für seine entspannte Leichtigkeit und dynamische Präsenz, die durch seinen Ausspruch "Lächle den Pinsel an" sehr gut zum Ausdruck kommt.
Unterrichtszeiten: Freitag 14:00 - 19:00, Samstag + Sonntag 10:00 - 18:00,
Montag 10:00 - 14:00
Anmeldung und Info: Petra Hinterthür, Tel: 040 / 85 65 64, qigong@petra-hinterthuer.de, www.petra-hinterthuer.de
Kursgebühr: € 300,-
Veranstalter: http://www.kulturhaus-eppendorf.de
Freitag, 10. April 2015
Buch-Empfehlung „Nipponspiration“
Heute möchten wir ein Buch vorstellen, das sich eigentlich als Fachbuch an Japanologen richtet, aber aufgrund seines Themas und seiner sehr guten Verständlichkeit auch allen Nichtfachleuten, die sich für das Thema interessieren, guten Gewissens empfohlen werden kann.
Es geht in dem von Michiko Mae und Elisabeth Scherer herausgegebenen Band um „Japonismus und japanische Popularkultur im deutschsprachigen Raum“ und zwar in seiner ganzen Breite:
Das Buch zeigt auf, welchen Einfluss die japanische Kultur seit den 1870er Jahren auf unsere hiesige Mode, Malerei, Architektur, Oper und Operette, später dann auch auf Film, Fernsehen, Comics und Konsumkultur hatte. Wer Japanfan ist, der ist sicherlich auch ein Stück weit „Japonist“, auf welche Weise auch immer - hat bestimmt japanische Manga oder Filme zuhause, isst öfter Japanisch, lernt eventuell sogar Japanisch, hört J-Pop oder J-Rock, übt einen Kampfsport aus der japanischen Welt der Kampfkünste aus, ruht auf Tatami... oder trägt sogar Zehensocken! Oder geht zum Baseball, wie die meisten Japaner - und da sind wir auch schon bei den interkulturellen Verstrickungen, mit denen sich der Band souverän auseinandersetzt.
Der Band zeigt zum einen auf, wie alles begann - was für uns Hamburger besonders spannend ist, denn die Leser erfahren, dass es der gebürtige Hamburger und spätere Wahlfranzose Samuel Bing war, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Kunsthändler den ersten Japan-Boom in Europa begründete.
Wer sich mit Kunst und Architektur auskennt, wird bestätigen können, dass die Untersuchungen zum Einfluss japanischer Künstler auf die Künstler des Blauen Reiter und andere Künstler dieser und späterer Zeit sehr feinfühlig und genau sind: Der Einfluss der japanischen Kunst wird nicht übertrieben und auch nicht zu verallgemeinernd dargestellt und wir erfahren viele interessante Einzelheiten über produktive Aneignung, produktives Missverstehen auf deutscher Seite, aber auch über den „Re-Import“ westlicher Kunstideen über die japanischen Einflüsse.
Andere Themen, wie etwa der Einfluss der japanischen Architektur auf Walter Gropius, werden im Vergleich zu älteren Veröffentlichungen vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse (sanft) korrigiert: Ja, Gropius erkannte in der japanischen Architektur vor allem seine eigenen Ideen wieder, fühlte sich bestätigt, konnte damit seinen eigenen Ansatz aufwerten und beschäftigte sich richtig intensiv mit japanischer Architektur erst, als er schon ein „Star“ unter den Architekten war.
Doch über all diese wichtigen und aufschlussreichen historischen Entwicklungsstränge kommt die Gegenwart nicht zu kurz. Und hierin liegt das besondere Verdienst des Bandes, der zwar bereits 2013 erschien (offiziell am ersten Februar 2014), aber noch als aktuell gelten kann. Locker und gänzlich unverkrampft wie auch unverkopft werden die Regisseurin Doris Dörrie und die Mangaka Christina Plaka zu ihrer Arbeit befragt - und beide liefern höchst interessante Antworten, geben dabei spannende Einblicke in ihre Arbeit und die Leser erhalten erhellende „insider“-Informationen, die gerade für Interessierte mit Vorkenntnissen im Bereich Film oder Manga besonders hilfreich sind, um ein „ganzheitliches“ Verständnis dieser beiden kreativen Metiers zu erhalten.
Wer sich für Manga und Anime interessiert, kommt dabei besonders auf seine Kosten: Der Band liefert eine kurze wie übersichtliche Rezeptionsgeschichte der beiden Gattungen in Deutschland mit all ihren Ecken und Kanten. Vielleicht ein Stück Selbsterkenntnis für Japonisten liefern die Beiträge über die „imaginäre Heimat“ Japan - von Japan als „Projektionsfläche“ eigener emotionaler Befindlichkeiten und Sehnsüchte bis hin zur Konfrontation zwischen dem „Japan in mir“ mit dem japanischen Alltag vor Ort. Ich vermute mal, dass sich viele Japanfans hinsichtlich ihrer Gefühle und Erfahrungen in diesen Untersuchungen wiedererkennen werden - zumindest ein Stück weit.
Hinsichtlich populärkultureller Phänomene ist es besonders aufschlußreich auch einmal zum Beispiel anhand der Lolita-Mode nachzuverfolgen, wie sich ein ursprünglich japanisches Subkultur-Phänomen von Japan ablöst und was später an ganz anderen Orten auf der Welt unabhängig von seinem Ursprungsland daraus wird. Wer sein Augenmerk mehr auf interkulturelle Phänomene im Zusammenhang mit globaler Wirtschaft, Marketing, Branding und dergleichen legt, wird sicherlich profitieren vom Beitrag über die globale Vermarktung von „Hello Kitty“, sprich: wie das international funktionieren kann und woran das wohl liegt.
Für Filmfans werden ein paar wichtige Produktionen besprochen, die sich entweder mit Japan beschäftigen oder unter japanischem kreativem Einfluss stehen - auch hier schlägt der Band wieder gelungen die Brücke von der Historie zur Gegenwart. Schade nur, dass manche der genannten Filme leider das VHS-Kassetten-Zeitalter nicht überstanden haben und heute nicht (mehr) auf DVD verfügbar sind, obwohl es sich um Hammer-Filme handelt. Aber vielleicht wird das ja noch...
Letztlich besonders bewegt hat mich die Lebensgeschichte von Christina Plaka, die von Kindesbeinen an für das Zeichnen gelebt hat, schon früh als eine der wenigen deutschsprachigen Mangaka veröffentlichte, dann trotz der Katastrophe von Fukushima ihr Manga-Studium in Kyoto abschloss und im Heimatland der Manga dank der Unterstützung ihrer japanischen Professoren zu ihrem ganz eigenen Stil fand. Eine entbehrungsreiche, beeindruckende Biographie wie auch spannende künstlerische Entwicklung... bedauerlicherweise ohne happy end, denn am Ende des Interviews sah sie 2013 keine Möglichkeit, das Zeichnen mit einem leider notwendigen Brotberuf verbinden zu können. Das ist mehr als schade, zeigt aber auch, dass die Japonisten in Deutschland dringend mehr werden müssen, damit unsere kreativen Köpfe auch von ihrer Arbeit leben können...
Alles in allem ein Buch, das für deutschsprachige Japanfreunde einfach gefehlt hat, denn in gewisser Weise ist es das „Familienalbum“ der Japan-Freaks in Deutschland. Es verdeutlicht zwischen zwei Buchdeckeln fast die ganze Bandbreite der Szene - von Liebhabern ganz klassischer japanischer „Hochkultur“ und deren Anverwandlung japanischer Kultur bis hin zu Vertretern der Cosplay-Community, die am liebsten J-Pop hören und feste Japanisch lernen. Eine Vielfalt, die beeindruckt, in ihrem Abwechslungsreichtum mächtig Spaß macht und Hoffnung für die Zukunft schenkt in Zeiten rückläufiger Kultur-Etats, finanziellem Kahlschlag im Bildungswesen etc. Schaut also bei Gelegenheit unbedingt mal in das Buch rein!
Mae, Michiko / Scherer, Elisabeth (Hg.) (2013): Nipponspiration. Japonismus und japanische Populärkultur im deutschsprachigen Raum. Köln, Weimar, Wien.
Sonntag, 5. April 2015
Midori-Konzert
Die Hamburger Philharmoniker unter der Leitung von Jun Märkl geben zusammen mit der Violinistin Midori am Sonntag, den 19. April um 11 Uhr und nochmals am Montag, den 20. April um 20 Uhr in der Laeiszhalle ein Konzert mit Werken von Bach, Berg und Brahms.
Karten von 10-48 Euro und weitere Informationen unter www.philharmoniker-hamburg.de.
Freitag, 3. April 2015
Totschweigen und Aussitzen? Der traurige Spendenskandal der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Hamburg
Worum geht es? Ende Februar berichtete der Norddeutsche Rundfunk in Print und Film:
"Die renommierte Deutsch-Japanische-Gesellschaft Hamburg (DJG) hat nach Recherchen den NDR "Hamburg Journals" Spendengelder in Höhe von mehr als 250.000 Euro nicht zweckgemäß eingesetzt. Nach der verheerenden Reaktor- und Naturkatastrophe 2011 rund um die japanische Stadt Fukushima hatte die DJG Hamburg offensiv um Spenden für von der Katastrophe betroffene Kinder geworben. Bei mehreren Benefizveranstaltungen - darunter in der Handelskammer Hamburg, unter Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz - warb die Präsidentin der DJG Hamburg, Eiko Hashimaru-Shigemitsu, dafür, Waisenkinder in der Region Sendai (ca eine Autostunde vom Unglücksort entfernt) mit den Spenden aus Hamburg zu unterstützen. Aus den Dokumenten, die dem "Hamburg Journal" im NDR Fernsehen exklusiv vorliegen, geht hingegen eindeutig hervor, dass die Öffentlichkeit und die Mitglieder der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft jahrelang im Unklaren gelassen worden sind, wohin die Gelder flossen. Die NDR-Recherchen belegen: Ein Großteil der eingenommenen Spendengelder (ca. 230.000 Euro) sind in einen Deutsch-Japanischen Unterstützerfonds geflossen, über den zum überwiegenden Teil Stipendien japanischer Jurastudenten finanziert wurden. Ein weiterer, kleinerer Betrag (ca. 20.000 Euro)der Spendengelder für Hilfsprojekte, liegt immer noch ungenutzt in Hamburg. Die DJG Hamburg bestätigte gegenüber dem Hamburg Journal diese Verwendung der Spendengelder. Allerdings sehe man darin kein Problem, die Spenden seien korrekt eingesetzt worden."
Quelle: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/Deutsch-Japanische-Gesellschaft-Hamburg-verschleiert-Verwendung-von-Spendengeldern-,pressemeldunghh1312.html
Der Fernsehbericht ist nochmals hier nachzuverfolgen: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Spendenskandal-bei-der-Deutsch-Japanischen-Gesellschaft,hamj39262.html
Viele Japanfreunde sind von diesem Spendenskandal insofern doppelt betroffen, als nicht nur ein Teil der Gründungsmitglieder unserer community ehemalige Mitglieder der DJG sind, sondern auch nach wie vor noch einige Doppelmitgliedschaften bestehen. Während die Mehrzahl der Japanfreunde seinerzeit sich in das Kondolenzbuch des (damals noch) Generalkonsulats am Rathausmarkt eintrug und direkt vor Ort im Konsulat spendete, entschlossen sich hingegen viele Doppelmitglieder lieber der DJG zu spenden, da sie als Mitglieder der DJG vertrauten.
Im Zuge der Berichterstattung in den Medien forderten verschiedene Mitglieder der DJG sicherlich zu Recht eine kurzfristige Einberufung einer Mitgliederversammlung einschließlich entsprechender Rechenschaftsberichte des Vorstands. Doch selbst sechs Wochen nach Bekanntwerden des Skandals ist in dieser Hinsicht nichts geschehen. Auf der web site der DJG finden sich keinerlei aktuelle Informationen und die einzige Stellungnahme bislang stammt offenbar von Vorstandsmitglied Dr. Jan Grotheer - gleichzeitig Präsident der Deutsch-Japanischen Juristenvereinigung - der dem NDR gegenüber kurzum erklärte, die Gelder seien korrekt verwendet worden.
Selbst wenn dies formaljuristisch richtig sein sollte, bleibt die Frage, wie die Spender damit umgehen, dass ihnen zuvor eine ganz andere Verwendung der Gelder versprochen wurde und ein Teil der Gelder auch vier Jahre nach dem Unglück noch nicht bei den Betroffenen angekommen ist, sondern in Hamburg bei der DJG verblieben sind.
Weitere offene Fragen bleiben: Wer möchte dem aktuellen Vorstand innerhalb wie außerhalb des Vereins weiter vertrauen? Sollte es einen neuen Vorstand geben, wer wäre bereit, einer Gesellschaft mit einer solchen Vergangenheit vorzustehen? Wer möchte noch weiterhin mit der DJG Umgang pflegen oder gar kooperieren? Warum wurden die Gelder auf gerade diese Weise zweckentfremdet? Rechnerisch gesehen ist etwas mehr als jedes zehnte DJG-Mitglied gleichzeitig Mitglied des Vorstands - wer wusste wieviel und wie konnte es sein, dass über so viele Jahre hinweg die Verwendung der Spendengelder verschleiert wurde? Worin könnte die Zukunftsperspektive dieser Institution bestehen, die vor mehr als fünfzig Jahren auf Betreiben von Wirtschaft und Politik ins Leben gerufen wurde?
Mitglieder der DJG klagen bereits seit gut einem Jahrzehnt über die Abgehobenheit, Passivität und Intransparenz des Vorstands der Gesellschaft. Eine Antwort, die sich derzeit auf jeden Fall bereits geben lässt, ist, dass sich die Japaninteressierten der Metropolregion Hamburg zunehmend alternativ organisieren. Neben den seit 2011 bestehenden Japanfreunden und dem bereits sehr traditionsreichen Stadtteildialog Ottensen/Hamburg – Mukojima/Tokyo – Hirano/Osaka (www.stadtteildialog-japan.de), der über die Jahre Vorbildliches geleistet hat, sind derzeit weitere Initiativen - meist lokaler Art - im Entstehen, als jüngstes Beispiel wäre hier das Deutsch-Japanische Forum Elbe (http://www.djfe.de) zu nennen.
Bleibt zu hoffen, dass dank dieser neuen Initiativen das deutsch-japanische Leben in Hamburg wieder intensiver und abwechslungsreicher wird und dass Politik (konkret: das Japanische Konsulat in Hamburg, das wieder ein Generalkonsulat werden soll) und Wirtschaft bzw. deren Vertretungen (u.a. die Handelskammer) nicht aus falsch verstandenem und ohnehin aussichtslosem Konservativismus diesen neuen Organisationen die Unterstützung in der lokalen Kulturarbeit versagen.
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