Sonntag, 2. August 2015

Buchempfehlung „Japanisch 2.0“


Heute möchten wir ein besonders Buch für alle Japanisch-Lernenden empfehlen. Wer „normal“ Japanisch lernt, muss sich im Studium viel mit sehr altem Japanisch befassen und was er über das Japan der Gegenwart mitbekommt, ist auch selten wirklich „frisch“.

Und wer sich bereits länger als zwanzig Jahre mit der Entwicklung des Internet beschäftigt, hätte wohl eher auf echte virtual reality in unseren Wohnräumen getippt als auf den gigantischen Erfolg von technisch unkomplizierten „Getratsche“ in sozialen Netzwerken.

Aber durch den Erfolg der sozialen Netzwerke hat sich auch für Japanisch-Lernende viel verändert. „Japanisch 2.0“ möchten wir deshalb empfehlen, weil es nicht nur diese sprachlichen Veränderungen - gerade in der universitätsfernen Umgangssprache - aufzeigt und Lernenden der Sprache einen sicheren sprachlichen Einstieg in die sprachlichen Gepflogenheiten der sozialen Netzwerke gibt, sondern mehr noch, weil die Auswahl der Themen vorbildlich ist. Allerdings sollten Lernende bereits erweiterte Grundkenntnisse mitbringen, sonst fangen sie vielleicht mit den Texten nicht so viel an.

Das Buch erschien bereits 2012 und behandelt nicht nur die Reaktor-Katastrophe von Fukushima, sonder auch Uni-Aufnahmeprüfungen, ein Manga-Studium an der Uni, das Thema „Kawai“, Partnersuche und viele andere Themen des alltäglichen Lebens, die auf jeden Fall sehr interessant sein müssten. Dankenswerterweise kommen auch sozialkritische Themen zur Sprache und damit auch die „Schattenseite“ des Landes der aufgehenden Sonne, wie zum Beispiel das Schicksal der obdachlosen Tagelöhner, die aus Armut in Internetcafés und Fast-Food-Restaurants übernachten müssen. Also gerade für Neueinsteiger in das Thema Japan ein Sprachführer, der sich bemüht, einen realistischen Eindruck Japans zu vermitteln, eben nicht nur Manga und Kawai.

Besonders Lerner-freundlich ist dabei das Layout, das gut leserlich den deutschen und japanischen Text direkt gegenüber stellt und so den Überblick sehr erleichtert. Schwierige Begriffe werden farblich abgehoben in Randanmerkungen erklärt, was ebenfalls sehr hilfreich ist.

Also, los geht‘s...

Christine Liew
Japanisch 2.0
Eine Lesetour durch Social Media und andere Welten
Hamburg 2012



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