Japan in Hamburg: Besondere Orte

Neben dem japanischen Garten in Hamburgs Park "Planten un Blomen" finden sich in Hamburg mal offen, mal ein wenig versteckt noch viele andere japanische Orte, die hier nach und nach vorgestellt werden sollen.


Der Japanische Garten in Hamburgs Park "Planten un Blomen"


Der Japanische Garten ist ein gartenarchitektonischer Höhepunkt der Hansestadt, der europaweit seinesgleichen sucht und zu wirklich jeder Jahreszeit ein wundervolles Erlebnis und einen Besuch wert ist. Auch bei Cosplayern ist das Ambiente sehr beliebt. Während der Sommersaison finden zahlreiche - stets kostenlose!!! - Veranstaltungen dort statt, entweder größere Events im gesamten japanischen Garten wie zum Beispiel der japanische Sommernachtsspaziergang oder fast schon familiäre Veranstaltungen im wunderschönen Teehaus. Neben Teezeremonie, kreativen workshops von Zeichnen, Trommeln, Go-Spielen, Malen, Zen-Meditation bis hin zu Lesungen, Konzerten und Kampfkunst-Vorführungen ist hier für Jung und Alt immer etwas Interessantes dabei und die Besucher haben Gelegenheit, mit wirklich allen Sinnen etwas über Japan, aber mitunter auch andere asiatische Länder zu erfahren.

Das Teehaus ist in der Regel von Anfang Mai bis Mitte Oktober, Dienstag bis Samstag von 15 bis 18 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Die Besucher können grünen Tee kosten und sich über den Japanischen Garten informieren. An den Sonntagen finden die genannten  speziellen Veranstaltungen rund um die Themen Japan und auch Asien im weiteren Sinne statt. Das aktuelle Sommerprogramm des jeweiligen Jahres findet sich hier:
http://plantenunblomen.hamburg.de/fernoestliche-kultur/


Erbaut wurde der Japanische Garten übrigens im Jahre 1988 von dem Gartenarchitekten Yoshikuni Araki und obwohl sich die Gestaltung streng an die Gestaltungsrichtlinien der klassischen japanischen Gärten hält, fügt sich der Garten hervorragend in das Gesamtbild des Parks ein - auch dies typisch japanisch. Die verschiedenen Pflanzen ergeben mit den sie umgebenden Felsen und fließenden Gewässern ein getreues Abbild der besten Beispiele japanischer Gartenkultur. Zentrum des Japanischen Gartens bildet ein See mit Koi, wobei (erst) seit dem Jahre 1990 ein ebenfalls original japanisches Teehaus am Ufer des Sees steht und mit einem Steg in den See hineinragt, der ebenfalls häufig für Veranstaltungen genutzt wird.



Mikiko Sato Gallery:

Die japanische Galeristin Mikiko Sato ist mit ihrer Galerie die führende Adresse für zeitgenössische japanische Kunst in Hamburg. Wer glaubt, schon alles in Sachen Kunst gesehen zu haben, der kann sich in ihrer Galerie immer wieder mit Kunst überraschen lassen, die unter die Haut geht.

Ihre Künstler verblüffen mit Installationen aus Salz oder Styropor oder sie lassen den Wind für sich malen!

Ihre Galerie, die im Laufe der Jahre ein ganz zentraler Anlaufpunkt für das deutsch-japanische Kulturleben geworden ist, findet ihr hier: http://www.mikikosatogallery.com/#/home

Auf unserer Seite Kultur und Vereine findet ihr ferner ein spontanes Interview (anläßlich der Ausstellung des bekanntesten von ihr vertretenen Künstlers im Ernst-Barlach-Haus), in dem sie erklärt, warum sie Galeristin wurde, nach welchen Kriterien sie ihre Künstler aussucht und was sich ihrer Meinung nach noch am Hamburger Kulturleben verbessern ließe.


Museum für Kunst und Gewerbe

Aus japanischer Sicht ist dieses Museum besonders bedeutend, weil die Sammlung von Holzschnitten, Teeschalen, aber auch Flechtkörben sehr umfangreich und qualitativ hochwertig ist. Besonders toll - und wir hoffen, dass dies noch eine Weile so bleibt - ist die Tatsache, dass die Urasenke Teeschule aus Kyoto Mitte der 1970er Jahre ein Teehaus stiftete und bis heute ein bis zweimal pro Monat einen hochkarätigen Teemeister aus Düsseldorf sponsort, der in Hamburg eine Einführung in die Teezeremonie gibt und dort auch Prüfungen von Teeschülern abnimmt.

Ein weiteres Highlight vor allem für alle Samurai-Fans und Iaidoka ist die Sammlung von Schwertschmuck, die sich mit den besten Sammlungen außerhalb Japans messen kann. Seit dem langwierigen Umbau (wegen Schwamm in den Wänden) wird die Sammlung nun auch wieder sehr schön präsentiert. So weit so gut die glorreiche Vergangenheit.

Einen dicken Wermutstropfen gibt es für Japanfans jedoch: Das aktuelle Ausstellungsprogramm lässt sehr zu wünschen übrig. Entweder gar keine aktuellen Ausstellungen (wie z.B. im Herbst 2013) oder Ausstellungen werden über Monate (gerne auch mal so gut wie ein Jahr) immer wieder verlängert, weil es keine neuen Ausstellungen gibt. Mit der Kreativität der Ausstellungsmacher/innen ist es leider auch nicht weit her. Selten einmal präsentiert das Museum ein spannendes Thema, obwohl es über einen Weltklasse-Fundus verfügt.

Im Unterschied zu anderen Häusern, die auch etwas mit Japan zu tun haben, aber bei denen Japan ebenfalls nicht den Schwerpunkt bildet (wie beispielsweise das Museum für Völkerkunde) ist das Museum für Kunst und Gewerbe auch nicht sonderlich an der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen interessiert, um sich interessante Veranstaltungen in's Haus zu holen.

Also tolle Sammlung, die es sogar schafft, auf unterhaltsame Art den Spuren der Samurai in der heutigen Popularkultur nachzugehen, aber was aktuelle Ausstellungen und spannende Veranstaltungen angeht total tote Hose.

Dennoch, die Sammlung sollte jeder Japanfan einmal gesehen haben und zur Teezeremonie ruhig öfter mal gehen, am besten zu jeder neuen Jahreszeit - es ist jedes Mal anders, der Teemeister weiß auch nach der x-ten Wiederholung immer wieder einmal mit Feinheiten der Dekoration oder des mitgebrachten Teegebäcks zu überraschen.

Ansonsten bleibt sehr zu wünschen, dass dieses Haus wieder zu seiner alten Größe zurückfindet.

Weitere Informationen:
http://www.mkg-hamburg.de/de/sammlung/schwerpunkte/ostasien.html

Hier ein paar Impressionen aus der Japanabteilung:



Alster Dojo

Der tradionsreichste, renommierteste und japanischste Ort, um in Hamburg eine japanische Kampfkunst zu erlernen und auszuüben. Zu nennen sind hier vor allem der japanische Schwertkampf, der sich in den Weg des Schwertziehens (Iaido) und des Schwertkampfes (Kendo) unterteilt sowie das Bogenschießen (Kyudo).

Das Alster Dojo e.V. wurde am 05. Februar 1971 innerhalb der seit 1968 bestehenden Sportschule Alster Dojo International gegründet und hatte zunächst neben Kyudo, Kendo und Iaido auch Judo, Karate sowie Ju-Jutsu im Programm. Nachdem 1984 das Dojo im Veilchenweg fertiggestellt war, trennten sich die Abteilungen und die drei klassischen Budodisziplinen bilden seitdem den heutigen Verein.

Dank Feliks Hoff, seines langjährigen Präsidenten, der für seine Verdienste um verschiedene Budo-Arten vom japanischen Kaiser mit einer der höchsten Ehrungen überhaupt ausgezeichnet wurde (siehe http://japan-in-hamburg.blogspot.de/p/japan-in-hamburg-menschlich-gesehen.html), war das Alster Dojo in den Sparten Kendo und Kyudo europaweit Pionier und verfügt über erstklassige Kontakte nach Japan. Heute ist das Alster Dojo selbst bei Laien für seine Iaido-, Kyudo- und Kendo-Abteilungen bekannt. Immer wieder ein Augenschmaus, wenn das Dojo zum Beispiel im japanischen Garten von Planten un Blomen eine Vorführung macht. Eine weitere zusätzliche Besonderheit bietet das Dojo ebenfalls an, nämlich das japanische Speerfechten, das nur noch an wenigen Orten in der Welt geübt werden kann.

Das Alster Dojo hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Nachdem das Gebäude in den Jahren 1983-1985 in mehr als 5000 Stunden Eigenleistung der Mitglieder fertig gestellt worden war, fiel es 1997 einer Brandstiftung zum Opfer und wurde ab Dezember 1998 wieder aufgebaut und in den vergangenen Jahren mehrfach erweitert.

Wer sich das selbst einmal ansehen will: Zuschauer sind willkommen!

Den Anfahrtsweg und die Trainingszeiten erfahrt ihr hier:
http://www.alster-dojo.de/index.php/alster-dojo-ev.html

Und hier einige Impressionen zum neugierig machen:



Bonsai Dojo

Andreas Heidorn ist ein Bonsai-Kenner und -Züchter, der in Hamburg und Umgebung seinesgleichen sucht, denn er versteht die Seele der Bäume. Seine Sammlung ist nicht nur beeindruckend schön, sondern atmet einen Hauch von Ewigkeit. Auch wenn er seine Bonsai-Zucht nicht mehr hauptberuflich betreibt, können sich Interessierte weiterhin an ihn mit ihren Fragen wenden, Rat suchen und nach Absprache seinen Bonsai Dojo besichtigen, der auf jeden Fall sehenswert ist. Wer sich für Bonsai interessiert, kann hier viel lernen und sich inspirieren lassen.

Im Folgenden ein paar Impressionen. Weitere Informationen gibt es hier:
http://www.bonsai-dojo.com/






Japanische Insel in Hagenbecks Tierpark


Die Besucher können durch rotlackierte Tempeltore die kleine Welt der Japanischen Insel in Hagenbecks Tierpark durchschreiten. Wasservögel, Sumpfschildkröten und Flamingos beleben im Sommer die Gewässer dieses mit echten Bronzen geschmückten japanischen Inselgartens. Hier stehen auch drei sonst sehr selten anzutreffende Ginkgobäume. Besucher sollten sich ein wenig Zeit auf der Insel lassen, den Blick über das Wasser und die Inselanlagen genießen, denn Kunst und Natur gehen hier eine besondere Verbindung ein.
Eintrittspreise (wir empfehlen die "preiswerte" Familien-Kombikarte) und eine Anfahrtsbeschreibung findet ihr hier: http://www.hagenbeck.de/


Museum für Völkerkunde Hamburg


Abgesehen von einem langjährigen Kurs für japanische Tuschmalerei ist Japan kein Themenschwerpunkt des Museums für Völkerkunde. Einmal im Jahr aber richtet das Museum das japanischen Mädchenfest aus und dann geht es rund. Vielleicht das schönste japanische Fest in der Hansestadt!
Weitere Informationen gibt es hier:
http://www.voelkerkundemuseum.com/132-0-Kurse-fuer-Erwachsene.html